Wülfrather Tafel verschenkt mit Autorin Rita Teck Bücher an Kinder
Die kleinen Besucher erhielten je ein Exemplar des Buches „Zauberwelt“ und damit ein wenig Lesestoff für die Sommerferien. 1,8 Millionen Kindern im Deutschland fehlt dafür das Geld.
Wülfrath. Am ersten Tag der Sommerferien gab es bei der Wülfrather Tafel nicht nur Lebensmittel. Standortleiter Peter Böhme hatte dafür gesorgt, dass die Kinder in den Ferien auch etwas zu lesen haben. Die Wülfrather Autorin Rita Teck, die vor mehr als fünf Jahren ihr Erstlingswerk „Zauberwelt“ geschrieben und im Eigenverlag auf den Markt gebracht hat, verteilte ihr Buch kostenlos an Kinder und Jugendliche. In ihrem Fantasy-Roman können die Kinder erleben, wie das kleine Mädchen Ala sich auf eine gefährliche Mission begibt, von der nicht nur ihr Leben abhängt, sondern die Existenz der Menschheit.
„Ich mache bei der Aktion gerne mit und freue mich, wenn die Kinder in mein Buch reinschauen“, sagt Rita Teck. Zum Buch gab es kleine Figuren aus der Zauber- und Märchenwelt, damit sich die Kinder auch vorstellen können, worum es auf den Seiten geht. Dazu hatte Böhme Bilderbücher mitgebracht, die von der Selbstlos-Stiftung ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Peter Böhme weiß, dass es in Deutschland etwa 1,8 Millionen Kinder gibt, die aufgrund ihrer familiären Situation keine Möglichkeit haben, eigene Bücher zu besitzen. „Die Kinder haben jetzt in den Ferien die Zeit, mit ihren Eltern zur Tafel zu kommen“, sagt Böhme. Da komme das Angebot, Bücher zu lesen, statt die Ferienzeit vor dem PC zu verbringen, gerade richtig.
Jeden Montag nutzen bis zu 80 Wülfrather die Gelegenheit, sich bei der Tafel Lebensmittel abzuholen. Gegen eine Gebühr von zwei Euro gibt es dort einen Einkaufskorb voll mit Obst und Gemüse. Aber auch Fleisch und Milchprodukte fehlen nicht. Gerne genommen wird auch Brot und Teilchen. „Für die Frauen haben wir sogar Blumensträuße da“, sage Böhme. Seit die Flüchtlinge in Wülfrath sind, kommen etwa 20 Leute mehr als vorher zur Tafel. „Da hat es aber noch nie Probleme gegeben“, so Böhme.
Die Flüchtlinge und die Gäste der Tafel verstehen sich gut, kommen miteinander ins Gespräch und entwickeln so Verständnis füreinander. Mit seinem Team von 20 Ehrenamtlern hat Böhme die Tafel gut organisiert. Weil immer nur zwei bis drei Leute gleichzeitig ihre Lebensmittel einpacken können, werden vorher Wartenummern verteilt. Die Gäste ziehen Kochlöffel mit einer Nummer und wissen dann vorher in etwa, wann sie dran sind. Vor dem Kochlöffel-System hat es Schlangen bis um die nächste Ecke gegeben. Wer möchte, kann für 50 Cent auch noch ein warmes Mittagessen genießen. Schon morgens köchelt ein leckerer Eintopf auf dem Herd.