Bau- und Planungsausschuss in Grefrath Doch kein Denkmalschutz
Mülhausen · (ure) Die ehemalige Volksschule in Mülhausen wird nicht in die Denkmalschutzliste eingetragen. Der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Grefrath stimmte am Montagabend mit knapper Mehrheit dagegen.
Die schlussendliche Entscheidung liegt beim Gemeinderat, der am 14. Juni tagen wird.
CDU, FDP und Ausschussvorsitzender Florian Deimel (GOVM) hatten sich gegen den Denkmalschutz ausgesprochen. SPD, Grüne, Werner Balsen (GOVM) und CDU-Fraktionsmitglied Alfred Knorr waren für den Denkmalschutz. Knorr hatte in einem leidenschaftlichen Plädoyer für das so genannte Keuck-Gebäude geworben. Er zitierte aus einem Gutachten des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der die Eintragung in die Denkmalliste zwar empfahl, aber die Entscheidung der Gemeinde überlassen wollte. Mit dem Projekt „Mülhausen anpacken“ soll der Grefrather Ortsteil umgestaltet werden, die ehemalige Volksschule wäre ein Hindernis für einen Investor – so die Meinung der „Denkmalgegner“, auch die von Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU), der im Ausschuss zwar nicht stimmberechtigt ist, aber als Vertreter der Verwaltung das Wort ergriff.
„Die Fachleute sagen jetzt, diese insgesamt drei Gebäude seien ein Baudenkmal von großer Bedeutung“, argumentierte Knorr. Für den gesamten Komplex mit seinen drei Gebäuden bestehe ein öffentliches Interesse. Zudem hebe es sich durch die Zweigeschossigkeit hervor und sei eines der ältesten Gebäude dieser Art in der gesamten Region. „Und das haben wir hier in Mülhausen“, sagte Knorr. Der LVR habe in seinem Gutachten zudem auf Fördergelder hingewiesen. Die Grünen sprachen sich für den Denkmalschutz aus. „Schon aus ökologischen Gründen ist es besser, dieses Gebäude zu restaurieren als das Gelände neu zu bebauen“, so Heidrun Jäger. Frank Kölkes (CDU) betonte den wirtschaftlichen Aspekt. Lasse man den Keuck-Bau stehen, er sprach sogar von einem Schandfleck, werde man wohl keinen Investor finden, der das Gebäude wiederherstelle, so wie der Denkmalschutz es vorsehe. Christian Kappenhagen (CDU): „Hier muss Wohngelände entstehen, hier sind Spielplätze vorgesehen, hier muss die Mülhausener Mitte ausgeprägt werden.“