Altstadtgeflüster Der Wechsel der Gezeiten

Kempen · Im Altstadtgeflüster geht es um einen Wintereinbruch, den Internationalen Frauentag, einen neuen Kiosk, eine Ausstellung und zwei Konzerte.

Ein besonderer Augenblick: Die Kempener Martins-Skulptur am Buttermarkt im Märzschnee.

Foto: Kurt Lübke

Wer hätte gedacht, dass nach soviel Frühlingsgefühlen Mitte der Woche noch mal der Winter zurückkommt. Eine Puderzuckerdecke verkleidete das Antlitz der Innenstadt für ein paar Stunden in eine weiße Winterlandschaft. Die Kinder der Martins-Skulptur spielten also im übertragenen Sinne im Schnee, vor den Türen durften die Geschäftsleute wie beim „Taschentick“ an der Peterstraße die Wege schneefrei machen. „So einen Tag hatten wir auch im letzten Jahr im März und davor im April. Das machen wir Menschen selber, dass das so passiert“, machte eine vorbeilaufende Dame deutlich, was sie vom Klimaumschwung hielt. Am Eiscafé Brustolon holte sich ein Mann tatsächlich ein Eis. „Wir kommen von der Mosel, da sind wir ein bisschen härter“, sagte er. Aha. Und beim Friseur Lüppertz blickte eine Mitarbeiterin kurz nach dem Schneefall nach draußen. Ihr Blick schien zu bedeuten: „Schade, vorbei.“ Der Zauber hielt nur ein paar Stunden – aber er machte den Tag zu etwas Außergewöhnlichem.