Kempens Bürgermeister und die Mantelteilung Dellmans will 2021 wieder als armer Mann auftreten

Kempen. · Der neue Kempener Bürgermeister hält an seiner Rolle beim Martinszug fest. Für die Stadt will er den Nothaushalt verhindern.

Franz-Josef „Jüppi“ Trienekens als St. Martin (l.) und Christoph Dellmans als armer Mann bei der Bettlerszene des Martinszugs auf dem Buttermarkt in Kempen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Seit wenigen Tagen bekleidet Christoph Dellmans das Amt des Bürgermeisters in Kempen. Eigentlich würde er am 9. November wieder in seine Kleider, oder besser gesagt in seine Lumpen, steigen, und am Martinsfeuer auf dem Buttermarkt in die Rolle des armen Mannes schlüpfen. Eigentlich – wäre da nicht Corona. Bekanntlich wurden in diesem Jahr pandemiebedingt die Martinszüge in Kempen abgesagt, und somit fällt auch die gespielte Mantelteilung am Feuer auf dem Buttermarkt beim Kleinkinderzug aus. Aber Christoph Dellmans wäre nicht neuer Bürgermeister im Rathaus, wenn er nicht hoffnungsvoll in das Jahr 2021 schauen würde. „Ich bin mir sicher, dass ich im kommenden Jahr wieder am Feuer knien werden, schließlich bin ich zur Armut verpflichtet“, sagt der frühere Pressesprecher der Stadt. Vor 14 Jahren hatte sich Dellmans bei der Versammlung des Kempener St.-Martin-Vereins kühn auf die Ankündigung von Heiner Wirtz, mit seinem Eintritt ins Rentenalter auch die Rolle des armen Mannes abzulegen, mit den Worten: „Es wäre mir eine Ehre, die Rolle zu übernehmen“, ins Spiel gebracht. Bei der nächsten Sitzung des Vereins wurde Dellmans dann auch tatsächlich gewählt. „Jetzt musste ich mir mein Kostüm zurechtlegen“, erinnert sich Dellmans. Aus Jute wurde das Oberteil genäht, natürlich ohne Ärmel, und alte Hosen wurden abgeschnitten, auch hier sollten die nackten Beine zu sehen sein. Die Füße stecken in Socken, Bart und Perücke komplettieren das Kostüm.