Erntehelfer im Kreis Viersen DGB erhebt schwere Vorwürfe gegen Landwirte

Kempen · Der Deutsche Gewerkschaftsbund im Kreis Viersen fordert einen besseren Schutz für Erntehelfer und eine angemessene Bezahlung. Kreislandwirt Küskens weist die Kritik zurück: Im Kreis Viersen finde keine Ausbeutung statt.

Auf dem Spargel- und Erdbeerhof Goetzens in St. Hubert sind Erntehelfer im Einsatz, um das „weiße Gold“ aus dem Boden zu holen.

Foto: Norbert Prümen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Kreis Viersen fordert mehr Schutz für Erntehelfer. Der Verband wirft Landwirten vor, die Sozialversicherungspflicht zu umgehen, Unterkünfte überzubelegen und Hygiene- und Infektionsschutzregeln nicht einzuhalten. Auch im zweiten Corona-Jahr habe die Bundesregierung die eigentlich auf 70 Tage begrenzte Frist, innerhalb der die Erntehelfer sozialversicherungsfrei beschäftigt werden können, ausgeweitet – auf insgesamt 102 Tage und trotz Pandemie, teilte der DGB im Kreis Viersen mit. „Ohne die Saisonbeschäftigten aus Rumänien, Polen oder Bulgarien gibt es keinen Spargel oder Erdbeeren. Aber in der Landwirtschaft gilt das Credo: Billig müssen die Arbeitskräfte sein“, kritisiert Klaus Neufeldt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Viersen. Die Regelung sei ursprünglich für die Ferienzeit von Schülern und Studenten gedacht gewesen. „Darauf muss sie auch wieder begrenzt werden“, so Neufeldt.