Die Geschichte des Karnevals in der Thomasstadt Kempen jeck: Blick in die Geschichte

Kempen · Kempens Karneval ist uralt. Aus einem Frühlingsfest, bei dem unsere germanischen Altvorderen, in Tierfelle gehüllt, mit viel Lärm die bösen Wintergeister zu vertreiben suchten, entwickelten sich vor 150 Jahren die ersten geordneten Strukturen. Ein Rückblick mit Vorfreude auf die nächste Session. 

Pure Lebensfreude in Kempen: Zum Beispiel, wenn Stadtdirektor Klaus Hülshoff (1960-1990) zu Altweiber, wenn die Möhnen im Rathaus die Macht übernehmen, von seinen Mitarbeiterinnen auf den Arm genommen wurde.

Foto: Werner Königs

Am Sonntag, 7. Februar 1864, nachmittags um elf zog der erste Zug kostümierter Jecken durch Kempen; eine chaotische Schlange verkleideter Narren, noch ohne Prunkwagen und Motto-Fußgruppen, aber unter Teilnahme auswärtiger Karnevalsvereine. 50 Jahre später – 1914 – sind Straßenkarneval und Kostümbälle schon an der Tagesordnung. Nun ist die Zeit reif für den Zusammenschluss aller Narren zu einem geordneten Zug. Der unermüdliche Samenhändler und Gastwirt Peter Kother, ein begnadetes Organisationstalent, bildet ein Festkomitee. Das wählt am 13. Februar 1914 im Hotel Herriger, Studentenacker/Ecke Peterstraße, und 1973 abgebrochen, den Rentner Jakob Meiners, Kuhstraße 17, zum ersten Prinzen. Jetzt ist ganz Kempen jeck. 62 Vereine hat damals die Stadt, und alle wetteifern sie darin, einen Beitrag zu stellen.