Der Stadtverband der CDU in Kempen blickt optimistisch in die Zukunft. Das wurde jetzt bei der Mitgliederversammlung im Kolpinghaus deutlich, als der alte und neue Vorsitzende Carsten Höner einen Blick auf die Aktivitäten in den vergangenen zwei Jahren warf und nach vorn schaute. Mit Veranstaltungen wie dem Burgfest und der Verleihung des Aan-den-Boom-Preises an die Pfadfinder hatte die CDU auf sich aufmerksam gemacht. Viel Lob gab es für den Ortsausschuss Tönisberg, dessen Kartoffelfest „ein Glanzpunkt“ gewesen sei, so Höner, der mit einem Ortsrundgang durch Tönisberg rund 100 Interessierte hatte ansprechen können. Restlos gefüllt war das Kolpinghaus im Juni, als NRW-Innenminister Herbert Reul zu Gast war. Für Höner eine gute Basis, so weiterzuarbeiten: „Wir wollen die CDU wieder sichtbarer machen.“ Das habe man sich vorgenommen, und da könnte man „noch eine Schippe drauflegen“. Präsenz zeigen, werben für die eigene Arbeit und neue Mitglieder – das steht für die Christdemokraten jetzt an erster Stelle. Die Mitgliederentwicklung gibt Anlass zur Sorge, was Höner nicht verhehlte: 382 Mitglieder hat die CDU in Kempen aktuell, nur 54 Wahlberechtige waren zur Versammlung gekommen. Der Altersdurchschnitt der Mitglieder liegt bei 61 Jahren, und die Entwicklung bei den Mitgliederzahlen sei negativ, machte Höner deutlich: Die einen sterben, die anderen setzen sich kleiner und trennen sich dann auch von Mitgliedschaften. Drei oder vier seien auch ausgetreten, weil sie mit der Bundespolitik, insbesondere mit Friedrich Merz, nicht einverstanden seien, berichtete Höner. Mit der Arbeit vor Ort, so hätten diese versichert, seien sie aber sehr zufrieden. Von der Arbeit vor Ort berichtete Fraktionschef Jochen Herbst, der die Kernthemen für die Entwicklung der Stadt anriss. Voran gehen soll es mit dem Baugebiet im Kempener Westen, auch mit dem Bau der geplanten Altenheime dort, „wir hoffen, dass jetzt ganz schnell die Bestätigung kommt, dass die Heime gebaut werden“, so Herbst. Und auch in anderen Bereichen wartet man darauf, dass es voran geht, dass gebaut wird – etwa am Familiensportpark und am Schulcampus, im Gewerbegebiet an der Hülser Straße. 20 Sitze habe die CDU im Stadtrat, betonte Herbst, damit nicht die Mehrheit, „wir müssen uns immer Partner suchen.“ Der Stadtverband stellt nun die Weichen für die Kommunalwahl 2025. Dabei setzt man auf bewährte und neue Kandidaten in den Wahlbezirken. Auch bei der Bürgermeisterwahl will die CDU dabei sein: „Wir haben jemanden gefunden, der gegen Bürgermeister Christoph Dellmans antreten wird“, verriet Höner. Die Zeit, in der man nicht gewusst habe, ob sich jemand finde, sei vorbei. Wen die CDU gegen Dellmans ins Rennens schicken wird, sagte Höner aber nicht. Ihren Kandidaten wollen die Christdemokraten zu einem späteren Zeitpunkt präsentieren. Der Einladung des Stadtverbands war auch Stefan Berger, Europaabgeordneter aus dem Kreis Viersen, gefolgt. Berger berichtete mit Blick auf den Ukraine-Krieg von den Sanktionspaketen, die man auf den Weg gebracht habe, und betonte: „Wir müssen das politische Signal aussenden: Krieg darf sich nicht lohnen.“ Es sei richtig, der Ukraine den Rücken zu stärken im Kampf gegen einen brutalen Aggressor, und wichtig, Widerstand zu leisten, auch wenn es teuer sei, so Berger. Er sprach auch über den Nahost-Konflikt, über einen barbarischen Angriff der Hamas. Israel besitze jedes Recht, sich zu verteidigen, so Berger, „ich finde, diesen Konflikt kann man nicht von zwei Seiten sehen.“ Er sehe ihn durch die Brille Israels. Berger schlug den Bogen nach Berlin, benannte Herausforderungen wie Wirtschaftswachstum und Zuwanderung, und warb für Europa und die EU, die ein Friedensgarant sei. Berger: „Ich durfte in Frieden und Freiheit meinen Weg gehen. Und ich finde, unsere Kinder verdienen dasselbe.“
Politik in Kempen CDU-Kandidat will gegen Dellmans antreten
Kempen · Der Stadtverband der CDU in Kempen stellt die Weichen für die Kommunalwahl 2025. Mit bewährten und neuen Kandidaten wollen die Christdemokraten in den Kempener Wahlbezirken punkten.
28.10.2023
, 06:00 Uhr