Denkmäler in Kempen Edles Empire an der Judenstraße

Serie | Kempen · Heute ist im Haus Ercklentz an der Judenstraße in Kempen ein Lokal untergebracht, einst war es das prächtige Haus des Kaufmanns Gerhard Arnold Mühlen. Die Geschichte dahinter.

Nach einer Familie, die hier bereits 1898 eine Destillation und Weinhandlung betrieb, wird das Haus heute „Haus Ercklentz“ genannt.

Nach einer Familie, die hier bereits 1898 eine Destillation und Weinhandlung betrieb, wird das Haus heute „Haus Ercklentz“ genannt.

Foto: Norbert Prümen

Haus Ercklentz, Judenstraße 8: ein Haus mit Historie. Sein Bauherr war der Kaufmann Gerhard Arnold Mühlen (1715-1778). In seiner Heimatstadt Kempen genoss er großes Ansehen. Gerhard Mühlen war reich; durch den Handel mit Tuchballen zum Schneidern vornehmer Gewänder hatte er ein hübsches Vermögen zusammengebracht. Er war sozial und auf das Gemeinwohl bedacht: In Kempen stand er der Kaufmannszunft vor und bekleidete viermal – jeweils ein Jahr – das Amt des Ratsbürgermeisters. Er war tief religiös; sein Lebenswandel war lauter; sein Umgang mit den Mitmenschen diplomatisch. Aber Gerhard Mühlen musste schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Seine Frau und die vier Kinder starben früh. Der Kaufmann sah darin einen Hinweis Gottes, bei allem Erfolg nicht hochmütig zu werden. 1778, drei Monate vor seinem Tod, kehrte Mühlen sich ab von seiner bisherigen Maxime „Beliebtheit, Erfolg und Reichtum“. Er gründete eine Stiftung, in der Bevölkerung der „Ewige Pott“ genannt, mit der er sein Vermögen in den Dienst seiner Stadt und ihrer Kirche stellte – zur Unterstützung Bedürftiger.