Über historisch belastete Straßennamen wird in vielen Städten und Gemeinden immer wieder diskutiert. Soll man die Straße umbenennen? Soll man den Namen beibehalten, aber eine Erklärung auf einem Zusatzschild hinzufügen? 2019 gab es dazu in Kempen eine angeregte Diskussion: Nach einem Bürgerantrag hatte sich die Politik mit einer möglichen Umbenennung der Wilhelm-Grobben-Straße beschäftigt, sich schließlich auf einen Kompromiss geeinigt: Der Name blieb, doch ein Zusatzschild verweist nun auf die Vergangenheit des Kempener Lehrers und Heimatdichters, der Ortsgruppenleiter der NSDAP war. Ebenfalls seinen Namen behalten soll der Hohenzollernplatz im Stadtteil St. Hubert, doch auch dazu soll es künftig weiterführende Informationen geben. Das beschloss der Kulturausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, der Stadtrat muss noch zustimmen. Den Anstoß dazu gab eine neunte Klasse des örtlichen Gymnasiums Thomaeum: Im Geschichtsunterricht hatten sich die Schüler der Klasse 9c mit ihrer Lehrerin Julia Dietz mit der Geschichte des Adelsgeschlechts der Hohenzollern beschäftigt.