Vorfall in Kempen Nutzten Betrüger bei Schockanruf künstliche Intelligenz?

Kempen · Immer wieder versuchen Betrüger, durch Schockanrufe ihre Opfer derart unter Druck zu setzen, dass diese hohe Summen zahlen. Dabei wird inzwischen auch Künstliche Intelligenz eingesetzt – möglicherweise nun auch in Kempen.

Die Betrüger erklärten am Telefon, dass die Frau nur gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 45 000 Euro aus dem Gefängnis kommen könne. Das Geld sollte der Angerufene zum Amtsgericht bringen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Bei den Eltern klingelt das Telefon. Der erwachsene Sohn hebt ab, am anderen Ende der Leitung hört er die Stimme seiner Schwester. Sie weint, ist völlig aufgelöst, übergibt das Telefon an eine andere Frau. Die gibt vor, eine Polizeibeamtin aus Kempen zu sein. Die vermeintliche Polizistin erzählt dem Mann eine furchtbare Geschichte: Seine Schwester habe soeben eine schwangere Kempenerin überfahren. Nach dem Unfall mit Todesfolge habe sie Fahrerflucht begangen, sei aber festgenommen worden. Nun müsse sie in Haft. Eine Kaution von 45 000 Euro müsse zum Amtsgericht gebracht werden, um die Schwester aus dem Gefängnis zu holen.