Immer mehr Familien brauchen Hilfe Kempener Jugendamt schlägt Alarm

Kempen · Corona, der Krieg in der Ukraine und die steigenden Kosten überall belasten Familien massiv. Darunter leiden auch Kinder und Jugendliche. Immer häufiger muss deshalb das Amt eingreifen. Das warnt: Das System drohe zu kollabieren.

Bennet Gielen warnt vor massiven Versorgungslücken im Jugendamtsbereich.

Foto: Wolfgang Kaiser

. (biro) Das Amt für Kinder, Jugend und Familie in Kempen soll mehr Personal bekommen. Unterjährig sollen im Stellenplan 2022 zwei neue Stellen geschaffen werden: Eine Stelle ist für administrative Aufgaben und Controlling gedacht, eine zur Hälfte für Gefährdungsmeldungen, zur Hälfte für Schulsozialarbeit. Nachdem im Personalausschuss und im Haupt- und Finanzausschuss schon darüber debattiert wurde, soll der Stadtrat dazu nun am Dienstag, 27. September, eine Entscheidung fällen. Aus Sicht des Jugendamts sind die beiden Stellen dringend nötig, weshalb man sie sofort schaffen und das Vorhaben nicht auf 2023 aufschieben könne. Das machte der Erste Beigeordnete der Stadt, Sozialdezernent Bennet Gielen, in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses deutlich: Was derzeit passiere, lasse sich kaum noch auffangen, betonte Gielen: „Das gesamte System, nicht nur in Kempen, ist kurz davor zu kollabieren.“ Sein Appell deshalb an die Politik: „Wir müssen dringend, im intervenierenden wie im präventiven Bereich, handeln.“