Mit Geschick über den Parcours
Beim traditionellen Mairitt um die Dorenburg standen die Pferde im Mittelpunkt.
Grefrath. Mit Glockenklang und bunt geschmückten Pferden wurde am Donnerstag der Mai begrüßt und das neue Erntejahr traditionell eingeleitet. In diesem Jahr fand der Mairitt rund um das Niederrheinische Freilichtmuseum zum 21. Mal statt. Etwa 60 Pferde mit Reiter oder Gespann zogen durch Grefrath, viele Schaulustige versammelten sich am Straßenrand, um das bunte Treiben zu begutachten. Anschließend gab es ein Familienfest, das 2380 Besucher auf das Museumsgelände lockte.
Die große Wiese an der Dorenburg diente als Schauplatz einiger Darbietungen. Bei einer Hüte-Hunde-Show bewiesen Schäfer und vor allem deren Hunde ihr können und bugsierten sechs Schafe nach bestimmten Vorgaben in einen Pferch. Die anschließenden Reiterspiele forderten viel Geschick. Rund 20 Reiter maßen sich zu Pferd in Aktivitäten wie Dosenwerfen oder Flaggenrennen.
Auch ein Kutschen-Parcours und eine Voltigiervorführung sorgten für Applaus. Mit ihren Islandpferden Risi und Asgard nahmen Melanie Wiesenhöfer und Sabrina Roosen (Krefeld und Tönisvorst) am Mairitt und den anschließenden Reiterspielen teil. Trotz der vielen Geräusche gingen die Tiere gelassen mit dem Trubel um, denn sie waren schon im letzten Jahr mit dabei. „Es ist wichtig, dass die Pferde große Gruppen gewohnt sind, damit sie ruhig bleiben.“, so Wiesenhöfer.
Neben den Pferden gab es für Kinder auf dem Museumsgelände auch noch eine Menge anderer Tiere zu entdecken. Der Rassegeflügel-Zuchtverein Viersen stellte unterschiedliche Tauben- und Hühnerrassen aus und auch einige Mitglieder des Kreisverbandes der Rassekaninchenzüchter Viersen zeigten verschiedene Arten, die bestaunt und teilweise gestreichelt werden durften.
Dieter von Cruchten, der seit 40 Jahren züchtet, präsentierte stolz seine Riesenkaninchen. „Das sind ganz unempfindliche Tiere. Die kennen das schon aus den vorigen Jahren“, sagt von Cruchten.
Besonders begehrt schien auch das frisch gebackene Brot aus dem Steinofen zu sein, welches in diesem Jahr zum ersten Mal angeboten wurde. Vor der Backstube bildeten sich immer wieder lange Schlangen.
Die gab es auch beim Ponyreiten. „Ich bin eigentlich wegen der Kaltblüter hier“, sagt die Tönisbergerin Marie Deutenberg schmunzelnd, „aber im Moment wechseln wir ständig zwischen Kaninchen und Ponyreiten.“ Währenddessen wartete Tochter Lena (6) auf ihre sechste Runde beim Ponyreiten.
Aber auch Kultur und Handwerk kamen nicht zu kurz. In den geöffneten Fachwerkhäusern gab es Einblicke in das frühere, bäuerliche Leben. Am Bienenhaus sorgte Imker Paul-Heinz Backes für Informationen Rund um Bienen und Honig. „Weil die Natur etwa drei Wochen zu früh dran ist, haben die Bienen im Moment sehr viel zu tun“, erklärt Backes.
Ein Stück weiter zeigte Schmied Michael Poos aus Viersen sein Handwerk in der Museumsschmiede. Dort fertigte er kleine Hufeisen und erklärte vielen Kindern, was ein Schmied so alles machen kann.