Wo etwas abgerissen wird, entsteht für gewöhnlich etwas Neues. Abreißen – Neubauen, eben. Gleichzeitig ist ein Abriss auch ein Abschied. Stürzen traditionsreiche Mauern ein, liegen im übriggebliebenen Schutt viele schöne Erinnerungen an bessere, fröhlichere Zeiten. In der aktuellen Corona-Tristesse sind es gerade die Erinnerungen an ausgelassene Zeiten, in denen gefeiert und geherzt wurde, eben diese, die uns wehmütig werden lassen. Und so geht es wohl auch manch einem, der zurzeit durch Mülhausen fährt und einen Blick zur Seite auf die ehemalige Gaststätte Renkes wirft. Vor etwa einem Monat haben die Abrissarbeiten dort begonnen. So stand das Gebäude über Weihnachten und Neujahr ohne Dach da. Bis Anfang dieser Woche. Da rollten nämlich erneut die Abrisswagen an, um das zu Ende zu bringen, was sie vor ein paar Wochen angefangen hatten. Binnen weniger Tage ist von dem in die Jahre gekommenen Gebäude nichts mehr übrig geblieben, außer ein großer Schutthaufen.