Heinz Erkens (59) steht in seinem ehemaligen Schweinestall und montiert Deckenelemente ab. Hier wurden bis vor wenigen Wochen noch mehr als 700 Schweine gemästet. Jetzt ist die Anlage leer. Nur noch die in den Boden eingelassenen Betonspalten und der typische Schweineduft erinnern an diese Zeit. Der Landwirt vom Hof „Groß Toll“ an der Oedter Straße in Kempen hat sich dazu entschlossen, die Schweinemast aufzugeben. Nach vielen Jahrzehnten. Am 14. Dezember gingen die letzten Tiere vom Hof. „Das geht nicht einfach so an einem vorbei“, sagt Heinz Erkens, „aber es hatte einfach keinen Zweck mehr.“ Der Preisverfall sei zuletzt so extrem gewesen, dass er pro Schwein rund 20 Euro draufgezahlt habe. Ein Verlustgeschäft. Gründe seien die afrikanische Schweinepest, die den Handel in Drittstaaten zum Erliegen gebracht habe. Auch die Corona-Krise mit geschlossenen Restaurants und Fußballstadien habe zu einem Einbrechen der Nachfrage geführt. Zudem konnten die Schlachthöfe wegen Covid-Ausbrüchen nicht die üblichen Mengen an Tieren schlachten. Dadurch kam es zu einem Stau in den Tierställen, die Tiere überschritten das empfohlene Schlachtgewicht, was zu weiteren Preisabzügen führte.
Hof „Groß Toll“ in Kempen Landwirt Erkens gibt Schweinemast auf
Kempen. · Bis vor wenigen Wochen wurden auf dem Hof „Groß Toll“ in Kempen mehr als 700 Schweine gemästet. Damit ist nun Schluss. Der Preisverfall, die Schweinepest und Corona setzen der Branche zu.
05.02.2021
, 06:00 Uhr