. Wie so oft ist es der kleine Zufall, der die Geschichte bestimmt. So war es auch in Oedt, als sich Mathias Girmes aus Krefeld in ein Oedter Mädchen verliebte und es 1850 heiratete. Das Mädchen, Sybille Sieben, war die Hoferbin des Holthoverhofes (auch Holterhof), der zwischen der Mülhausener Straße (heute Johannes-Girmes-Straße) und der alten Niers lag und 1901 einem Feuer zum Opfer fiel. Das Ehepaar Girmes zog auf ihrem Hof, der bald den Namen Girmeshof erhielt, sieben Kinder groß. Die bekanntesten von ihnen waren Johann, der später Johannes genannt wurde, August und Dietrich. Diese drei Girmes-Söhne machten in den folgenden Jahrzehnten das kleine Burgdorf Oedt bekannt und berühmt. Durch die Gründung der Girmesfabrik in Oedt setzte eine besonders reiche wirtschaftliche Entwicklung für den vorher landwirtschaftlich und von der Handweberei –  es gab zu dieser Zeit in dem Ort mit 3215 Einwohnern 800 Webstühle – geprägten Ort ein.