Umweltschutz in Nettetal Nettetal diskutiert über eine Baumschutzsatzung

Nettetal · Nach Aachener Vorbild fordern „Parents for Future“ auch in Nettetal eine Baumschutzsatzung. Der Ausschuss für Umwelt und Klima vertagte eine Entscheidung auf das Frühjahr: Die Grünen hatten noch Beratungsbedarf.

 Eine Baumschutzsatzung legt auch fest, bis zu welchem Stammumfang Privat-Bäume gefällt werden dürfen.

Eine Baumschutzsatzung legt auch fest, bis zu welchem Stammumfang Privat-Bäume gefällt werden dürfen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

51 Bäume sind am Samstag, 20. November, nahe der Hinsbecker Stammenmühle für den „50-Jahre-Nettetal-Jubiläumswald“ gepflanzt worden, gespendet von Privatleuten. Die Zahl der von der Stadt zu pflegenden Straßenbäume hat sich in den letzten 35 Jahren auf 7000 mehr als verdoppelt. Und ehe ein städtischer Baum gefällt wird, darf die Politik ein Wort mitsprechen. Dies alles möchte eine Gruppe der Umweltbewegung „Parents for future“ in einer Satzung festgezurrt wissen – und die Stadt soll auch die Hoheit über die Bäume auf privaten Grundstücken gewinnen. Mit dem Antrag lebt eine Debatte aus den Anfängen der Stadt Nettetal wieder auf. Damals hatte eine Ratsmehrheit einen SPD-Antrag auf Erlass einer Baumschutzsatzung abgelehnt, weil die Stadt dann eine Baumfällaktion vor Inkrafttreten der Satzung fürchtete. Und weil es immer wieder zu Fällungen kommen werde, wenn der Baum den in der Satzung festgelegten Stammumfang erreichen sollte. Darauf wies die Verwaltung auch jetzt wieder hin und empfahl die Ablehnung des Antrags. Zur grundsätzlichen Debatte kam es aber nicht, da die Grünen Beratungsbedarf anmeldeten. „Wir sind in der Fraktion noch unterschiedlicher Meinung“, sagte Vera Thelen, die auch bei „Parents for future“ mitarbeitet. In ihren Augen ist es in letzter Zeit zu massiven Baumfällungen im privaten Bereich gekommen, doch gesunde Bäume dürften auch dort nicht gefällt werden.