Nur noch wenige Sprecher in Nettetal Geheimsprache „Henese Fleck“ droht auszusterben

Nettetal-Breyell · Henese Fleck ist eine uralte Spezialität. Doch nur noch ganz wenige Einheimische beherrschen diese Mischung aus Platt und einst von wandernden Händlern erfundenem Wortschatz. Vom Scheitern eines schnellen Selbstversuchs.

Die Klage eines Breyeller Kiepenträgers in Henese Fleck auf der Rückseite eines Inflationsgeldscheins der 1920er-Jahre.

Foto: Holger Hintzen

Die erste Lektion ist nicht ermutigend. „Wenn Sie kein Breyeller Platt sprechen, können Sie es vergessen“, sagt Helmut Lienen. Aber der 83-jährige Breyeller schaut dabei drein, als wolle er die Unterweisung dann doch nicht gleich wieder beenden. Glück gehabt. Und überhaupt: Wenn wir acht Jahre Latein in der Schule überlebt haben, dann werden wir ja wohl Breyeller Krämerlatein zumindest in Ansätzen kapieren. Also weiter! Allerdings: Der 1941 verstorbene Heinrich Houben sprach 1888 in einem bahnbrechenden Sprachleitfaden zwar von „Krämerlatein“, in eben diesem Breyeller Idiom heißt das jedoch Henese-Fleck. Henese was?