(hb) „Ich möchte nicht, dass unser Land in zwei Blöcke aufgeht.“ Da war Joachim Gauck im Lobbericher Rathaus wieder ganz präsidial, das große Ganze im Blick. Gemeint war die Lagerbildung in den USA, aber auch im Nachbarland Polen. Mit einem Empfang im Rathaus hatte der Altpräsident nicht gerechnet. Eigentlich war er gekommen, um in der Alten Kirche aus seinem Buch „Toleranz. Einfach schwer“ zu lesen und damit die Einladung des Vereins Nettetaler Literaturtage von 2020 nachzuholen. So folgten 150 Zuhörer in der vollbesetzten Alten Kirche dem Abend, der mehr eine Plauderei als eine Lesung war. Ulrich Schmitter, Leiter der Stadtbücherei, aber an diesem Abend vor allem der Vorsitzende des Vereins Nettetaler Literaturtage, freute sich über das große Interesse. „Wir hätten doppelt so viel Karten verkaufen können“, so Schmitter. Zum 25-Jahre-Jubiläum der Literaturtage 2020 war ein Spiegelzelt auf dem Lambertimarkt in Breyell geplant gewesen, dort wären 350 Zuhörer möglich gewesen.