An Nettetals Fischadler-Horst Wilderei am Hinsbecker Bruch angezeigt

Hinsbeck · Eine Anzeige wegen Fischwilderei und Hausfriedensbruch haben sich Männer eingehandelt, die in einem geschützten Bereich am Hinsbecker Bruch geangelt haben. Naturschützer sind verärgert – auch, weil dort der seltene Fischadler nistet.

Am Hinsbecker Bruch nisten in einem Naturschutzgebiet derzeit Fischadler, die durch „wildes Angeln“ gestört wurden.

Am Hinsbecker Bruch nisten in einem Naturschutzgebiet derzeit Fischadler, die durch „wildes Angeln“ gestört wurden.

Foto: Stadt Nettetal

Es ist weniger der Fischbestand im Hinsbecker Bruch, um den sich Ansgar Reichmann, Chef der Biologischen Station Krickenbecker Seen, Sorgen gemacht hat. Denn in genau definierten Bereichen des Sees ist Mitgliedern eines Nettetaler Angelvereins das Angeln durchaus erlaubt. Verboten ist es aber in dem Bereich, in dem am Abend des 8. Aprils zwei Männer angetroffen wurden, die ihre Angelruten ausgeworfen hatten. Denn sie hielten sich nach bisherigen Erkenntnissen ohne Angel-Lizenz in einem Naturschutzgebiet auf, das aus gutem Grund nicht betreten werden darf. Und es ist auch nur unter einigen Anstrengungen erreichbar – zumal, wenn man auch noch Angel-Equipment und Ausrüstung für einen mehrtägigen Aufenthalt im Freien dabei hat. In diesem Gebiet nisten in diesen Tagen Fischadler – und Biologen und Naturschützer hoffen auf baldigen Nachwuchs bei den Vögeln. Es wäre der erste seit langer Zeit, der in Nordrhein-Westfalen schlüpft. Besuch von Anglern in der Nähe des Ortes ist daher zurzeit besonders beunruhigend für die Tiere. „Die Störung ist massiv“, sagt Ansgar Reichmann. Entsprechend sauer war der Biologe, als er von dem Angler-Duo erfuhr.