Nettetaler Friedhofs-Geschichten Ewald Meier lässt Tote wieder lebendig erscheinen

Nettetal-Lobberich · Wo die einst schönste Frau Lobberichs bestattet ist, wo die Mauer des Privatfriedhofs der Niedick-Dynastie stand – Ewald Meier weiß es. Er bietet Führungen über den Lobbericher Friedhof an und hat viele Geschichten zu erzählen.

Ewald Meier zeigt eine historische Aufnahme der Grabstätte von Mathilde Endrejat.

Foto: Holger Hintzen

Mathilde Endrejat scheint nicht nur fromm gewesen zu sein. Ihre opulente Grabanlage mit mannsgroßer Christusfigur lässt auch darauf schließen, das sie wohlhabend war. Das kann Ewald Meier bestätigen: „Die Familie war reich – und man sagt, dass sie obendrein im Lotto gewonnen hat.“ Gestorben sei Mathilde Endrejat 1990 im Alter von 91 Jahren. Und auch das weiß der Mitarbeiter des Bereichs Stadtgrün im Nettebetrieb: „Es hieß, sie sei die schönste Frau von Lobberich gewesen. Mit ihrem Hut und ihren weißen Handschuhen wäre sie in Düsseldorf auf der Kö aufgefallen.“ Gräber können nicht reden, aber Meier kann es – unterhaltsam und lehrreich zugleich, wenn man mit ihm einen Spaziergang über den Friedhof in Lobberich macht. Das ist durchaus möglich, denn Meier ist nicht nur als Baumexperte in Diensten der Stadt oft auf den Nettetaler Friedhöfen unterwegs. Er hat sich auch so sehr in die Geschichte des Lobbericher Gottesackers und vieler dort bestatteter Menschen vertieft, dass er für Gruppen Führungen anbietet.