Vielleicht Deutschland-Premiere in Nettetal Wird Fußgängerzone zum Baudenkmal?

Kaldenkirchen · In Kaldenkirchen würde es eine Deutschland-Premiere geben, sollte der Landschaftsverband der dortigen Fußgängerzone demnächst den Status eines Denkmals zubilligen. Das hätte Folgen für die Innenstadt.

Kaldenkirchens Fußgängerzone wurde 1974/75 von dem Landschaftsarchitekten Georg Penker geplant. Er hat unter anderem die Außenanlagen der Regattastrecke bei den Olympischen Spielen in München gestaltet.

Foto: Holger Hintzen

(H-H) Es war eigentlich ein Detail, das auf der Tagesordnung stand: Sollte der seit mehr als 20 Jahren nicht mehr sprudelnde Brunnen auf dem Kirchplatz vor dem Brigittenheim in Kaldenkirchen abgerissen werden, wie es die CDU fordert? Oder sollte man nicht lieber versuchen, ihn wieder betriebsfähig zu machen, wie es der Wählergemeinschaft Wir-in-Nettetal (WIN) vorschwebt? Darüber sollten die Politiker in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses entscheiden. Doch dazu kam es nicht, weil Markus Grühn, Leiter des städtischen Bereichs Stadtentwicklung und -planung, eine Nachricht mitteilte, die verblüfft und Kaldenkirchens Innenstadt in einem neuen Licht erscheinen lässt: Denkmalschützer des Landschaftsverbands Rheinland hätten ein Auge auf die Fußgängerzone geworfen und arbeiteten an einem Gutachten, ob nicht die gesamte Fußgängerzone Kaldenkirchens ein Baudenkmal sei. Was nicht nur Folgen für die bauliche Entwicklung im Kern dieses Stadtteils hätte, sondern Kaldenkirchen zum ersten Ort in Deutschland machen würde, dessen komplette Fußgängerzone einen solchen Status hat.