Autorin aus Viersen „Viel Fantasie habe ich immer schon gehabt“

Viersen · Die Viersenerin Lia Nilges war 20 Jahre alt, als sie damit begann, einen Fantasy-Roman zu schreiben. Sechs Jahre später kam ihr Buch in den Handel. Am Freitag liest sie daraus in der Stadtbibliothek.

„Ich mag meine Figuren, sie sind mir ans Herz gewachsen“, sagt die Viersener Autorin Lia Nilges.

Foto: Sigrid Blomen-Radermacher

Wenn Lia Nilges von Elias Abras oder Aramil spricht, klingt es, als erzähle sie von lieben Verwandten oder guten Freunden. So lebendig wirken die Personen auf die Zuhörerin. Dabei sind es doch „nur“ Figuren des Fantasyromans von Lia Nilges. „Der Kampf um Frieden“ heißt er und ist im März dieses Jahres erschienen. „Ich mag meine Figuren, sie sind mir ans Herz gewachsen“, sagt die Autorin.

Der 26-jährigen Viersenerin bedeutet das Buch schließlich auch weit mehr als 412 bedruckte Seiten. Es ist ihr Herzensprojekt, das seit zehn Jahren in ihr herumspukt und das sie 2018 zu Papier zu bringen begann.

Inspiriert wurde die Fantasygeschichte von Rollenspielen wie Dungeons & Dragons. Lia Nilges begann, eine eigene Welt zu entwickeln, von der sie, wie sie erzählt, nachts lebhaft träumte.

„Viel Fantasie habe ich immer schon gehabt“, sagt Nilges lachend. Kaum hatte die kleine Lia die Buchstaben gelernt, begann sie, Geschichten über Einhörner und eine „obdachlose Bakterie“ aufzuschreiben. Nilges ging in Viersen zur Schule, besuchte das Berufskolleg und absolvierte erfolgreich eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Viersen, wo sie für den Wohngeldbereich übernommen wurde.

In Nilges’ Fantasyroman geht es um den Kämpfer Elias Abras, der die Armen und Schwachen gegen die Willkür des Königs verteidigt. „Der Kampf um Frieden“ spielt in einer fiktiven monarchistisch geprägten Welt, die zeitlich im Mittelalter, angesiedelt ist. Elias ist halb menschlich, halb göttlich. „Eine bunt gemischte Gruppe“ bilde das Personal des Buches. Der Feind ist der Drachengott, der das Königreich, Galemnas genannt, vernichten möchte. Elias ruft sechs Abenteurer zusammen, um den Kampf aufzunehmen.

„In ‚Kampf um Frieden‘ gibt es nicht nur einen Typ Menschen, der die Welt retten kann, da kann jeder einen Beitrag leisten“, erklärt Nilges. Das ist ihr wichtig, dass nicht nur die „Superintelligenten“ oder besonders Starken Einfluss nehmen können, sondern dass auch die Schwächeren lernen, dass sie etwas bewirken können.

Das wirkt wie eine Beschreibung unserer Gesellschaft. „Ja“, bestätigt Nilges, „das ist nicht nur Fantasy, sondern zeigt auch Parallelen zu heutigen Verhältnissen.“ Und ein wenig auch Parallelen zur Autorin selbst: Lia Nilges bezeichnet sich selbst als einen Menschen mit einem großen Gerechtigkeitssinn, der zugleich konfliktscheu ist. Sie wünscht sich, ein wenig mehr kämpfen zu können. „Die Figur Elias ist ein Vorbild für mich und erinnert mich daran, dass ich mal den Mund aufmachen und mich einsetzen soll.“

Ihre schriftstellerischen Fähigkeiten optimiert Nilges derzeit durch eine Weiterbildung in der „Schule des Schreibens“, „eine gute Investition in mich selbst“, sagt Nilges. Als „Der Kampf um Frieden“ fertiggestellt war, durften ihre beste Freundin, ihre Mutter und vier Schriftstellerkollegen das Buch lesen und ihr eine Rückmeldung geben. „Ich habe viele gute Tipps bekommen. Eine Lektorin nahm sich professionell des Textes an.“ Einige Änderungen wurden vorgenommen, bis der Roman schließlich fertig war. Zurzeit arbeitet Lia Nilges an einer Hörbuchausgabe.

Die Hardcover-Ausgabe von „Der Kampf um Frieden“ kostet 23 Euro, das Taschenbuch 17 Euro und ist unter anderem unter www.tredition.com erhältlich. Eine Leseprobe findet sich auf der Homepage der Autorin: www.liasbuecherwelt.de.