Corona-Pandemie Kreis Viersen: Bedarf an Psychiatern wächst - doch Praxen fehlen

Kreis Viersen · Der Bedarf an psychotherapeutischer Hilfe ist durch die Corona-Pandemie sprunghaft angestiegen. Im Kreis Viersen aber haben Kassenpatienten ein Problem: Zwölf Praxissitze sind seit einem Jahr nicht besetzt. Woran liegt’s?

Die Corona-Krise kann die Psyche belasten. In den vergangenen Wochen kam die dunkle Jahreszeit für viele Menschen erschwerend hinzu.

Foto: dpa-tmn/Peter Steffen

Die Pandemie schlägt vielen Menschen aufs Gemüt – der Bedarf an Psychotherapie ist im vergangenen Jahr dramatisch angestiegen. Nach einer Erhebung der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung stiegen die Kontaktaufnahmen in vertragsärztlichen Praxen um nahezu 41 Prozent, in Privatpraxen um rund 61 Prozent an. Im Kreis Viersen aber konnte der Bedarf gerade von Kassenpatienten nur unzureichend gedeckt werden – denn schon vor Corona war der Kreis mit vertragsärztlichen Praxen dramatisch unterversorgt. Der Fehlbedarf liegt laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein bei 14,5 Praxissitzen. Das ist immens. Zum Vergleich: Im gesamten Versorgungsgebiet Nordrhein wurde der Mangel von 36 psychotherapeutischen Sitzen berechnet.