Nach Festnahme in evangelischem Gemeindehaus Massive Kritik an Ausländerbehörde Viersen

Viersen/Nettetal · Die Viersener Ausländerbehörde hat ein aus Irak stammendes Ehepaar im evangelischen Gemeindehaus in Nettetal festgenommen. Das Paar befand sich laut Pfarrerin im Kirchenasyl. Der Flüchtlingsrat NRW will die Ministerin einschalten.

Pfarrerin Elke Langer nennt das Vorgehen „einen Skandal“.

Foto: Holger Hintzen

Die Evangelische Kirche in Deutschland kritisiert die Ausländerbehörde der Stadt Viersen nach der Festnahme eines irakischen Ehepaars massiv und wirft ihr vor, mit der Maßnahme Kirchenasyl gebrochen zu haben. Die „Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche“ (BAG) sprach von einem einmaligen Vorgang. „Wir sind überrascht. Es gibt eine Vereinbarung zwischen Kirchen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Räumungen eigentlich ausschließt“, sagte Dieter Müller, Vize-Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Es sei das erste Mal seit sieben Jahren, dass Kirchenasyl gebrochen wurde. Die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde in Nettetal, die dem Ehepaar seit Mai Kirchenasyl gewährte, sprach von einem „Skandal“.