So langsam verliert Heinz Prost den Glauben daran, dass auf dem Waldfriedhof in Viersen-Süchteln tatsächlich irgendwann wieder eine Brücke gebaut wird. Und daran, dass Menschen, die zu krank oder zu schwach sind, um den knapp 200 Meter weiten steilen Umweg auf sich zu nehmen, endlich wieder die Gräber ihrer Angehörigen auf dem hinteren Teil des Friedhofs besuchen können. „Ich kenne keinen anderen Friedhof, der für kranke Menschen so schwer erreichbar ist“, sagt der 83-Jährige. Zwar hat der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft zuletzt mehrheitlich beschlossen, dass die Brückenplanung vorangetrieben wird: Im nächsten Schritt soll nun geprüft werden, ob es eher eine Holz- oder eine Stahlbrücke werden soll. Doch angesichts der veranschlagten Kosten sei er skeptisch, dass letztendlich auch gebaut wird, erläutert Prost. Und das Mitglied der Seniorengruppe Miteinander – Füreinander ist überzeugt: „Es geht auch deutlich günstiger.“
Friedhof in Viersen Ist „Seniorenbrücke“ ein Luxusgut?
Viersen · Seit 2016 fehlt eine Verbindungsbrücke zwischen altem und neuem Teil des Waldfriedhofs in Viersen-Süchteln. Nun sollen mögliche Bauvarianten verglichen werden, dazu hat die Stadt Kostenschätzungen abgegeben. Und die sorgen nicht nur in der Politik für Diskussionen.
20.10.2022
, 06:00 Uhr