Brandstifter im Kreis Viersen Ein halbes Dutzend Brände hält Feuerwehren auf Trab

Viersen/Brüggen/Schwalmtal · In Viersen, Brüggen und Schwalmtal mussten die Wehren ausrücken. Die Polizei nahm einen Tatverdächtigen fest – doch er kann nicht für alle Brände verantwortlich sein.

Unter anderem wurden in der Nacht zu Dienstag mehrere Mülltonnen im Westkreis in Brand gesteckt. Aber auch ein Dixie-Klo und Sperrmüll wurden angezündet und mussten gelöscht werden.

Foto: Michael Kiesewalter

Sechs Brände in einer Nacht - die Feuerwehren in Viersen, Schwalmtal und Brüggen hatten in der Nacht zu Dienstag reichlich zu tun. Die Polizei fasste einen 33-Jährigen, der mehrere Brandstiftungen einräumte. Doch für alle Brände kann er nicht verantwortlich sein, weil sie zeitgleich an verschiedenen Orten passierten.

Besonders viel hatte die Viersener Feuerwehr zu tun. Gegen 0.20 Uhr wurde sie zu einem Parkplatz an der Goetersstraße gerufen, wo die Feuerwehr einen in Brand gesetzten Restmüll-Container löschte. Noch an dieser Einsatzstelle erfuhren die Einsatzkräfte vom Brand zweier weiterer Mülleimer, die an einer Laterne an der Diergardtstraße angebracht waren. Dort stieß das Streifenteam der Polizei auf den 33-Jährigen ohne festen Wohnsitz, der laut einer Polizeisprecherin „zunächst widersprüchliche Aussagen machte, dann aber die Taten einräumte“.

Im Bereich Königsallee/Lindenstraße fanden Einsatzkräfte dann ein angebranntes Stück Papier in einer Papiermülltonne. Es war von selbst ausgegangen, hatte keinen Schaden anrichten können. Auch diese Tat legen die Ermittler dem 33-Jährigen zur Last.

Der Mann wurde zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen und am Dienstagmorgen entlassen. „Die Ermittlungen dauern an“, erklärte die Polizeisprecherin.

Ebenfalls ermittelt die Polizei im Falle eines brennenden Sperrmüllhaufens. Gegen 1 Uhr meldete sich ein Zeuge bei Polizei und Feuerwehr, um auf den Brand an der Brasselstraße im Ortsteil Beberich. Die Polizei sucht Zeuginnen und Zeugen, die in diesem Bereich in der Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht machen. „Insbesondere suchen die Ermittelnden zwei Männer, die zur Tatzeit im Bereich des Tatorts gemeinsam mit einem Motorrad unterwegs waren“, erklärte die Polizeisprecherin.

Ein weiterer Mülltonnenbrand wurde Feuerwehr und Polizei gegen 1.15 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag aus dem Bereich Ringstraße/Greefsallee gemeldet. Dort hatte ein Zeuge festgestellt, dass eine Mülltonne im Vollbrand stand und
die Einsatzkräfte gerufen. „Auch hier geht die Polizei davon aus, dass die Tonne vorsätzlich angezündet wurde und sucht Zeuginnen oder Zeugen, die Hinweise geben können“, erklärte die Polizeisprecherin.

Kurz vorher, gegen 1 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag, mussten Feuerwehr und Polizei im Schwalmtaler Ortsteil Schier ausrücken. „Am Gartenzaun eines Hauses an der Roermonder Straße stand eine Dixi-Toilette in Flammen“, so die Polizeisprecherin. Zwar habe die Freiwillige Feuerwehr den Brand schnell gelöscht, trotzdem wurde das Toilettenhäuschen völlig zerstört. „Auch der angrenzende Zaun wurde in Mitleidenschaft gezogen“, erklärte die Polizeisprecherin.

Und auch in der Burggemeinde Brüggen musste die Freiwillige Feuerwehr wegen eines Brandes ausrücken. Um kurz vor 3 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag wurden Feuerwehr und Polizei zu einer brennenden Mülltonne an der Hochstraße gerufen worden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten den Brand schnell löschen. Erfreulich: „Erste Ermittlungen der Polizei kommen zu dem Schluss, dass dieser Brand nicht vorsätzlich herbeigeführt wurde“, teilte die Sprecherin mit.

Vor zwei Jahren hatte eine lang anhaltende Brandserie die Menschen im Kreis Viersen in Atem gehalten - und auch die Polizei. Sieben Ermittler beschäftigten sich mit einer Serie von mehr als hundert Brandstiftungen im Kreis Viersen.

Brände sind für die Ermittler eine besondere Herausforderung: Brandstifter wählen die Orte oft wahllos aus und hinterlassen nur wenig Spuren. Zudem könne die Polizei Täter oft nur ermitteln, wenn Zeugen Beobachtungen zu den Bränden melden – nicht selbstverständlich bei Bränden in der Nacht. Dabei seien auch solche Hinweise wichtig, die die Zeugen auf den ersten Blick als nicht relevant einschätzen.