Nächtliche Kontrollen in Nettetal und Brüggen Leiharbeiter-Unterkünfte im Visier

Nettetal/Brüggen · Ein großes Aufgebot an Polizisten, Feuerwehrleuten, Ordnungsamtskräften und Arbeitssschutz hat am Montagabend erstmals gleichzeitig Unterkünfte von Leiharbeitern in Brüggen-Bracht und Nettetal-Hinsbeck kontrolliert. Koordiniert hat die Aktion das NRW-Bauministerium; Ministerin Ina Scharrenbach war vor Ort. Was sie dort sah.

 Markt-, König- und Stiegstraße in Bracht waren während der mehrstündigen Razzia in Leiharbeiter-Unterkünften weiträumig gesperrt.

 Markt-, König- und Stiegstraße in Bracht waren während der mehrstündigen Razzia in Leiharbeiter-Unterkünften weiträumig gesperrt.

Foto: Daniela Buschkamp

Straßensperren rund um die evangelische Kirche am Montagabend in Brüggen-Bracht: An Markt- und Stiegstraße kontrollierten Polizei und Ordnungsamt drei Objekte, die als Unterkünfte für Leiharbeiter aus Osteuropa dienen. An der Stiegstraße 28 öffnete die Feuerwehr die Haustür mit der Axt, die Unterkunft war leer. Zeitgleich fand eine Razzia in drei Objekten in Nettetal-Hinsbeck statt: Auch dort werden an Menschen, die in den Niederlanden arbeiten, Unterkünfte vermietet – schlechte Bedingungen für teures Geld, so der Verdacht. „Wir wenden uns nicht gegen die Menschen, die dort leben, sondern wollen verhindern, dass sie ausgebeutet werden“, sagte Brüggens Bürgermeister Frank Gellen (CDU), zugleich einer der Einsatzleiter auf kommunaler Ebene. Das Problem für die Verwaltung: „Wir kennen nicht alle Unterkünfte, sind auf Hinweise von Nachbarn angewiesen“, sagt Bauamtsleiter Dieter Dresen. In Bracht, so schildern Anwohner, habe es Probleme gegeben, etwa mit Betrunkenen oder wegen lauter Streitigkeiten.