Corona-Pandemie Der Impfbus des Kreises Viersen ist unterwegs

Kreis Viersen · Größere Bauernhöfe sollen das Gefährt anfordern können, um Saisonarbeitskräfte vor dem Coronavirus zu schützen.

Am Montag nahm der Impfbus im Kreis Viersen seinen Betrieb auf. Diesen Dienstag parkt er vor dem Jobcenter Viersen.

Foto: Martin Röse

(mrö) Vergangene Woche war der Mercedes-Gelenkbus noch zum Bekleben in der Werkstatt, an diesem Montag steht auf den Seitenscheiben des ehemaligen Linienbusses: „Wir bringen die Impfung zu Ihnen.“ Der vom Kreis gemietete Impfbus hat diese Woche seinen Betrieb aufgenommen. Er gilt als zusätzliches, niedrigschwelliges Impfangebot neben dem Impfzentrum und den mobilen Impfungen für alle ab zwölf Jahren. Erster Einsatzort des Impfbusses: das Jobcenter in Viersen. Einige Kunden des Jobcenters haben am Vormittag das neue Angebot genutzt, ließen sich zum ersten Mal gegen das Coronavirus impfen. Insgesamt hatte das Jobcenter 3000 Haushalte im Vorfeld angeschrieben und über den Impfbus informiert. Auch einige Anwohner kamen vorbei, um sich ihren Booster abzuholen.

Wie beim Linienbus gilt: nur vorne einsteigen. Dort werden die Personalien und die Impfpapiere geprüft. Und dann geht‘s auch schon wieder hinaus – und die rückwärtige Tür des Impfbusses öffnet sich. Dort ist der Arbeitsbereich von Internistin Hatiçe Özdede, die die Spritze verabreicht. Und dort befinden sich auch ein kleiner Wartebereich und Sanitäter Fabian Kloß.  Der Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes ist da, falls unerwünschte Impfreaktionen auftreten. An diesem Montag hatte er einen ruhigen Job. Von den rund zwei Dutzend Impflingen, die bis zum Nachmittag da waren, haben alle die Injektion gut vertragen.

Der Mittelteil des Busses ist fürs Publikum nicht geöffnet – und durch einen Duschvorhang abgetrennt. Dort arbeitet Apothekerin Jutta Breiing von der Bären-Apotheke in St. Tönis. Ihre Aufgabe: die Spritzen aufzubereiten. Verimpft werden die beiden mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech. „Ich bin hier, weil ich Teil von dieser historischen Aktion sein wollte“, sagt sie. „Mit der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe wurde Medizingeschichte geschrieben; einen wirksamen Impfstoff in wenigen Monaten zu entwickeln und milliardenfach zur Verfügung zu stellen – das ist wirklich irre.“

Heute hält der Impfbus von 10 bis 16 Uhr erneut vor dem Viersener Jobcenter an der Straße am Schluff, morgen in Kempen am Jobcenter. Demnächst soll er auch Bauernhöfe im Kreis Viersen ansteuern. Für sie bietet der Kreis ein eigenes Impfangebot. Größere Betriebe, die ihren Mitarbeitern, Erntehelfern sowie Saisonkräften eine Impfung im eigenen Betrieb anbieten möchten, können sich per E-Mail an den Kreis Viersen wenden. „Der Kreis stellt nach Möglichkeit für diesen Zweck seinen Impfbus bereit und führt vor Ort kostenfreie Impfungen durch“, erklärt ein Sprecher.

Kontakt Telefonisch unter 02162/392727 oder per Mail: