Aufführung der Tanzschule Fauth in Viersen Mehr als 600 Tänzer bringen Zauber in die Festhalle

Viersen · Mehr als 600 Tänzer von Fauth haben die Zuschauer in der Viersener Festhalle zum dritten Advent mit „Encanto“ verzaubert. Nach mehr als drei Stunden wollte der Applaus am Ende nicht abreißen.

Das war ein schönes Weihnachtsmärchen: Nach mehr als drei Stunden konnten sich die Tänzerinnen und Tänzer über tosenden Applaus freuen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Einige Zuschauerinnen haben Tränen in den Augen. Zum Applaudieren sind sie aufgestanden. „Das ist der Wahnsinn, jedes Jahr aufs Neue“, sagt eine Großmutter, deren Enkelin ihren großen Auftritt als Esel beim 45. Weihnachtsmärchen der Tanzschule Fauth hatte, voller Bewunderung. Traditionell verwandelt sich die Festhalle am dritten Adventswochenende in eine Märchenwelt, die auf die Weihnachtstage einstimmt. So auch in diesem Jahr. Alle vier Vorstellungen sind restlos ausverkauft gewesen.

Inge Fauth begrüßt die Zuschauer mit einem Lächeln: „Wir brauchen das kleinste Füßchen bis zum größten Mann“, sagt die Gründerin der Tanzschule Fauth. Und das sind ganz schön viele Füße, die als Ballerinen, Hip-Hopper, Jazztänzer oder Darsteller des Commercial Dance über die Bühne schweben.

Eine der Hauptrollen im Märchen „Encanto“ hat Havjola Rashkaj als Mirabel Madrigal. „Ich war so überwältigt, dass ich die Mirabel sein darf. Man ist vor jedem Auftritt aufgeregt“, sagt die 22-Jährige, die im sechsten Semester auf Lehramt studiert. Besonders die vergangenen Wochen waren intensiv mit wenig Schlaf und vielen Proben: „Ich liebe es“, so Havjola Rashkaj. Tanzen sei ihr Ausgleich. Die 22-Jährige ist ein Vorbild für viele junge Tänzerinnen, denn den Traum, einmal eine Hauptrolle zu bekommen - den haben viele Mädchen. „Tatsächlich haben mich einige angesprochen. Ich kann nur sagen: Fleiß wird belohnt“, so die Studentin.

Was die Zuschauer nicht sehen: Hinter den Kulissen hat alles seine Ordnung. Jeder weiß genau, wann er wo zu sein hat und auf der Bühne stehen muss. Saskia Fauth atmet erleichtert auf und sagt: „Die Ausrichtung vom Licht ist vorher immer sehr anstrengend, überhaupt sind die letzten Tage vor dem großen Auftritt die Turbulentesten“, erklärt die Tanzlehrerin. Von Jahr zu Jahr wird die „Fauth-Tanzfamilie“ größer. „Das ist tatsächlich so, darauf sind wir sehr stolz“, so Saskia Fauth. Deswegen hat sie zusammen mit ihrem Team entschieden, dass die Jüngsten nur eine Vorstellung tanzen.

Jede Gruppe hat sich selbst Gedanken über die Kostüme gemacht. Mütter, Großmütter und viele mehr haben eifrig genäht. Jedes Kostüm ist ein Unikat. Die Ergebnisse lassen staunen: viel Glitzer, große Feder-Fächer, originalgetreue Kostüme bei den Hauptdarstellern mit viel Liebe zum Detail.

Bis zu 50 Tänzer gleichzeitig
auf der Bühne

Und es ist ein großes Spektakel auf der Bühne: Bis zu 50 Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich gleichzeitig zu den Klängen der Musik, die Zuschauer tauchen ein in die magische Welt von Familie Madrigal, deren Kinder bis auf eine Ausnahme außergewöhnliche Fähigkeiten haben. Immer wieder sorgen Hits aus jedem Jahrzehnt für ein begeistertes Publikum. Mädchen im Kindergartenalter, junge Heranwachsende und Erwachsene zeigen neben ihrem tänzerischen Können auch schauspielerisches Talent.

Nach mehr als anderthalb Stunden beginnt die Pause. Die Darsteller lassen sich von ihren Familien und Freunden feiern. Es gibt Getränke und Snacks. Mit einem Mix aus verschiedenen Tanz- und Musikrichtungen geht es im zweiten Teil weiter. „Nur viele helfende Hände ermöglichen das alles hier“, sagt Saskia Fauth dankbar.

Das Finale steht kurz bevor. Die Tänzerinnen und Tänzer strahlen. Sie genießen jeden einzelnen Moment, freuen sich über den Beifall. „Wenn die eigene Familie da ist, dann will man noch mehr geben“, sagt Havjola Rashkaj. Viel zu schnell sei alles wieder vorbei. Der Tanz von Mirabel und ihrer Großmutter (Katja Barbian) geht unter die Haut. Beide haben Tränen in den Augen. „Es ist auch ein Märchen zum Nachdenken“, meint Inge Fauth. Hinter einem Schattenbild beginnt der Blick in die Vergangenheit und läutet das große Finale ein. Atemberaubende Kostüme im bunten Scheinwerferlicht, die Tänzerinnen und Tänzer feiern einen krönenden Abschluss ihres Weihnachtsmärchens. Der Applaus will nach mehr als drei Stunden gar nicht enden.