„Club of Rome“-Vortrag in Krefeld „Klimaschutz wird als einengend und negativ wahrgenommen“

Tönisvorst/Krefeld · Club of Rome-Präsidiumsmitglied Anna Katharina Meyer hält auf Einladung der Grünen Tönisvorst in Zusammenarbeit mit Ortsverbänden Krefeld, Grefrath und Nettetal am Samstag einen Vortrag im Krefelder Südbahnhof.

Anna Katharina Meyer, Präsidumsmitglied des Club of Rome Deutschland, spricht im Südbahnhof in Krefeld.

Foto: Anna Katharina Meyer

(svs) Als im Jahr 1972 der Club of Rome das Buch ‚Grenzen des Wachstums‘ veröffentlichte, markierte das regelrecht eine Zeitenwende. Erstmalig war Nachhaltigkeit im heutigen Begriffsverständnis wirklich in hochkarätigen Publikationen vorgekommen.

So gesehen darf der Bericht heute durchaus als Initialzündung der Umwelt- und Klimaschutzbewegung angesehen werden. Heute ist es um die Gruppierung allerdings eher ruhig geworden, während andere Gruppen wie beispielsweise das IPCC in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind.

Doch der Club of Rome existiert weiter, und auch heute betreibt er wissenschaftliche Forschung zum Thema Nachhaltigkeit. Den Tönisvorster Ratsherrn Ralph Thoms brachte das auf die Idee, ihn für einen Vortrag zu kontaktieren. „Mich stört immer, dass Klimaschutz als einengend und negativ wahrgenommen wird. Viele jüngere Menschen sprechen mich auch darauf an, dass doch eh schon alles verloren sei. Dazu tragen auch missverständliche Namen wie ‚letzte Generation‘ bei. Viele interpretieren das als ‚letze Generation, die es geben wird‘, gemeint ist aber ‚letzte Generation, die noch sinnvoll gegensteuern kann‘. Das impliziert aber eben auch, dass Gegensteuern noch möglich ist“, betont er.

Darum habe er auch die Idee gehabt, den Club of Rome zu kontaktieren. „Sie waren auch sofort aufgeschlossen, und Anna-Kathatrina Meyer, Präsidiumsmitglied des Club of Rome Deutschland und Expertin für Nachhaltigkeit und Abkehr von der Wachstumsideologie, hat sich bereit erklärt, bei uns einen Vortrag zu halten“, erzählt er. Allerdings sei die ganze Organisation der Veranstaltung aufwendig gewesen. „Wir wollten es auf etwas breitere Füße stellen, darum habe ich zunächst die Kreis-Grünen kontaktiert. Dort gab es keine Kapazitäten, und so sind wir dazu gekommen, uns mit den Grünen in Grefrath, Nettetal und Krefeld zusammen zu tun“, erzählt er.

Die Frage nach dem Veranstaltungsort sei dann die nächste gewesen. „Generell liegt St. Tönis hier recht gut in der Mitte. Aber vom Forum Corneliusfeld abgesehen haben wir keine gute Veranstaltungshalle. Das Forum ist aber eine Schule, und das ist mit politischen Parteien immer heikel, darum haben wir uns, auch aufgrund der guten Verkehrsanbindung gleich am Hauptbahnhof, für den Südbahnhof in Krefeld entschieden“, erläutert Thoms weiter.

Am Samstag, 30. September, 14 bis 16 Uhr, trägt Meyer zum Thema „Earth4all“, dem aktuellen Klimamodell des Club of Rome, vor. „Mit Anna Katharina Meyer erwarten wir eine hochkarätige Referentin, die uns Lösungswege aus dem aktuellen Klimamodell Earth4all des Club of Rome vorstellt“, freut sich Thoms, der als Hauptorganisator für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

(svs)