Öffnungen ab 1. März Ansturm auf Friseure in St. Tönis und Kempen - „Nie mehr Lockdown“

Tönisvorst/ Kempen · Gute Nachrichten auch für Friseure am Niederrhein: Ab dem 1. März dürfen sie ihrem Handwerk wieder nachgehen und ihre Salons öffnen. Wie groß ist die Freude wirklich? Die WZ hat sich umgehört.

Der Lockdown wird bis zum 7. März fortgesetzt. Friseure gehören diesmal zur Ausnahme und dürfen bereits ab 1. März wieder öffnen.

Foto: dpa/Harald Tittel

„Da haben Sie aber Glück, dass Sie durchgekommen sind“, begrüßt mich Ramona Zeiffer am Donnerstagmorgen am Telefon. In ihrem Salon im Gewerbepark, Ostring 1 in St. Tönis, stehen die Leitungen nicht mehr still und das E-Mail-Postfach „quillt über“, seitdem am Abend zuvor klar wurde, dass Friseursalons ab 1. März wieder ihre Türen öffnen dürfen. „Das sind wirklich tolle Nachrichten gewesen. Die Freude ist unfassbar groß. Kaum zu beschreiben“, sagt Zeiffer. Mit einer Mitarbeiterin sei sie heute direkt in den Salon gefahren, um loszulegen. Terminwünsche abarbeiten, alles organisieren, damit man ab März wieder durchstarten könne. „Wir werden voraussichtlich nicht alle Anfragen heute abarbeiten können.“ Etwa 1 000 E-Mails hätten sich in den letzten Wochen angehäuft. Natürlich seien ihr und ihrer Kollegin die vielen Hasskommentare beispielswiese bei Facebook nicht entgangen, in denen Menschen hinterfragen, warum Friseure öffnen dürfen und andere Branchen, in denen körpernah gearbeitet werde, wie in Tattoo- oder Kosmetikstudios, eben nicht. Den Frust würden sie auch verstehen, aber aktuell überwiege bei ihnen einfach die Freude, auch über die mit dem Beschluss deutlich werdende Anerkennung ihres Berufsstands als „systemrelevant“ beziehungsweise unter hygienischen Gesichtspunkten. „Schön, dass das endlich so gesehen wird. Ein Friseurbesuch ist nicht nur Vergnügen, sondern beispielsweise Haare waschen gehört zur täglichen Hygiene“, sagt Zeiffer. Der Salon Zeiffer hat sich zwar nicht an der Aktion „Licht an!“ vor zwei Wochen beteiligt. Das hätte aber nur daran gelegen, dass der Salon im Gewerbegebiet beheimatet ist und so nicht von Laufkundschaft profitiert, die das Zeichen hätten wahrnehmen können. „Aber viele meiner Kollegen haben mitgemacht und ich glaube, dass wir uns in den letzten Wochen viel Gehör verschafft haben mit solchen Aktionen. Wissen Sie, uns ist ja nichts anderes übrig geblieben, als die Salons zuzulassen. Außer-Haus-Service ist für Friseure nicht möglich und deshalb bin ich froh, dass es jetzt wieder richtig weitergehen kann.“