Stadtgeschichte Willich Vom Dorfpfarrer bis zur modernen Schule

Serie | Willich · Heute sind Schulen etwas Selbstverständliches. Doch das war längst nicht immer der Fall. Auch in Willich hat die Schule einen langen Weg hinter sich. In der Serie zur Willicher Stadtgeschichte werfen wir einen Blick zurück.

Die Alleeschule ist für die Figur des Schuljungen bekannt. Eröffnet wurde sie 1913 nach zweijähriger Bauzeit zunächst als Knabenschule.

Foto: Schütz, Marc (msc)

Regelmäßiger Schulunterricht? Den gab’s in alter Zeit nur für die Kinder einiger weniger Privilegierter, die den Lehrer privat bezahlen konnten. Schulbücher kannte man nicht. So war es zunächst der Pfarrer, der in seiner Kirchengemeinde auf freiwilliger Basis einige Kinder unterrichtete. In der Regel war der geistliche Herr der einzige weit und breit, der fließend lesen und schreiben konnte. Entsprechend speiste sich der Unterricht aus der Glaubenslehre: Man begann mit dem Auswendiglernen von Gebeten, die dann auch zum Buchstabieren und Lesenlernen verwendet wurden. Das geschah, indem die Kinder nachmalten, was der Geistliche an eine Schiefertafel schrieb. Rechnen wurde erst einige Jahrhunderte später unterrichtet. Mit der zunehmenden Bevölkerungszahl trat an die Stelle des Pfarrers, der bis dahin als einziger Unterricht angeboten hatte, der Küster.