Höchste Werte in NRW Der Kreis Viersen hat ein Nitratproblem

Kreis Viersen · In über 50 Prozent des Kreis-Argrarlandes finden sich im Grundwasser überhöhte Stickstoffwerte, die Mensch und Umwelt gefährden. Schnell wird mit dem Finger auf Landwirte und ihre Gülle gezeigt. Über komplexe Ursachen und Lösungsansätze.

Statt des herkömmlichen Gülleregens hätten sich zuletzt deutlich gezieltere Düngemethoden etabliert, heißt es von den Landwirten des Kreises.

Foto: dpa/Philipp Schulze

Deutschland hat ein Gülleproblem, so viel dürfte bekannt sein. Seit 1991 gibt es nun schon die EU-Richtlinie, die den Mitgliedsländern vorgibt, den Gehalt von Nitrat im Grundwasser auf 50 Milligramm pro Liter zu begrenzen. Als Bestandteil von Dünger steht die Stickstoffverbindung nicht nur im Verdacht, beim Menschen Krebs auszulösen, sondern schadet auch der Pflanzen- und Tierwelt. Weil auch nach 30 Jahren in Deutschland an jeder vierten Messstelle der Grenzwert überschritten und, so der Vorwurf von EU-Kommission und Umweltschützern, bei der Ausweisung von besonders belasteten, sogenannten roten Gebieten, getrickst wird, drohten Millionen-Strafzahlungen.