„Der Geizige“ bei den Festspielen Neersen Schrilles Stück mit schlichter Botschaft

Neersen · Die Komödie „Der Geizige“ feierte bei den Schlossfestspielen Premiere. Die Inszenierung von Jan Bodinus passt in keine Schublade.

Der geizige Harpagon (Kalle Pohl, rechts) mit seinen Kindern Cléante (Armin Riahi) und Élise (Mia Geese) auf der Freilichtbühne am Schloss.

Foto: Norbert Prümen

Ist es ein Klassiker, der in ein modernes Gewand gekleidet ist, oder ein wilder Mix aus Alt und Neu, wenn die Hauptdarstellerin aus ihrem pinken Barock-Kleid ein Smartphone zieht? Wenn Bestellungen online aufgegeben und mit dem Pferd zugestellt werden? Wenn die Möbel in einem Schloss aus dem 17. Jahrhundert aus Plastik sind und aufblasbar? Ist es eine Hommage an Louis de Funès, wenn der Hauptdarsteller wie ein Giftzwerg über die Bühne hüpft und „Nein! Doch! Oh!“ zu hören ist? Ist es eine Gesellschaftskritik, wenn jemand auf seinem Geld sitzt, eine geradezu erotische Beziehung zu den Goldtalern hat, immer mehr davon haben will, aber menschlich verkümmert und von niemandem geliebt wird?