Gastronomie in Schiefbahn Ein Stückchen Portugal für Genießer
Schiefbahn · Vitor und Carlota Teixeira bringen die portugiesische Küche nach Schiefbahn. Sie betreiben an der Königsheide 36 das Restaurant „Porto Douro“. Ein Besuch dort ist wie eine kleine Reise nach Portugal.
Der Blick fällt über die im Sonnenuntergang liegende portugiesische Stadt Porto, die im Licht der Sonnenstrahlen golden glänzt. Mittendrin der breite Fluss Douro, über den sich die Bogenbrücke Ponte Dom Luis spannt. Der Betrachter hat das Gefühl, oberhalb der Stadt zu stehen und den fantastischen Ausblick zu genießen. Das macht man auch, allerdings gemütlich sitzend, und das im Restaurant „Porto Douro“ in Schiefbahn.
Es ist eine mehrere Meter lange und breite Fototapete, die den Eindruck erweckt. Aber nicht nur hier grüßt die Heimat von Vitor und Carlota Teixeira. Einen Raum weiter ist es eine Aufnahme vom Douro, auf dem Rabelo-Boote liegen, die früher zum Transport von Portwein benutzt wurden. Die Straßenbahn von Porto ist zu sehen sowie bunte, aneinander geschachtelte Häuserzeilen der Stadt. Das gesamte Ambiente erinnert an Portugal, aber das ist noch nicht alles. Wenn Carlota Teixeira die Köstlichkeiten serviert, die ihr Mann Vitor frisch in der Küche zubereitet hat, handelt es sich sämtlich um portugiesische Spezialitäten.
„Wir bieten unseren Gästen die traditionelle Küche aus dem Norden Portugals an. Es ist sind keine eingedeutschten Varianten, sondern wirklich Klassiker aus unserer Heimat, authentisches Essen“, sagt Vitor Teixeira. Seit vier Jahren führt das Ehepaar das „Porto Douro“. Sie selbst leben seit mehr als 30 Jahren in Deutschland und kommen aus der Gastronomie. „Als ich das erste Mal das frühere Restaurant ,Zum Hirsch’ betreten hatte, war ich verliebt. Als wir es übernehmen konnten, waren wir total glücklich“, erinnert sich Vitor Teixeira. Der Name „Porto Douro“ ergab sich von selbst: Die Teixeiras wählten ihre Heimatstadt und den dortigen Fluss.
Allerdings war der Start im Januar 2020 durch die Corona-Pandemie nicht einfach. „Dann hatten wir noch 3,5 Jahre eine Baustelle neben uns, die uns so verdeckte, dass uns Schiefbahner, die nach der Beendigung der Baustelle zu uns essen kamen, fragten, ob wir ganz neu vor Ort wären“, erinnert Carlota Teixeira. Die Qualität der Speisen, die allesamt mit Produkten aus Portugal zubereitet werden, hat sich inzwischen weit über die Grenzen Schiefbahns herumgesprochen. Allerdings muss man eins mitbringen: Zeit. Vitor Teixeira bereitet alles frisch zu, und das geht nicht von jetzt auf gleich.
Selbst wenn Eltern für den mitgebrachten Nachwuchs nach einem Kinderteller mit Pommes und Nuggets fragen, kommen die nicht fertig aus einem Paket, sondern werden vom Koch aus Hähnchenfleisch frisch zubereitet. Eine portugiesische Spezialität ist indes der Stockfisch. „Wenn ein Gast ihn zum ersten Mal isst, empfehlen wir, mit Soße zu bestellen. Ein Stockfisch, nur mit Olivenöl und Knoblauch zubereitet, ist schon etwas für Kenner“, sagt Vitor Teixeira.
Bei den warmen Vorspeisen sind Petinga frita, gebratene Baby-Sardinen, beliebt. Hinter den Rissóis de carne, Camarão ou Cogumelos verstecken sich mit Fleisch oder Schrimps oder Pilzen gefüllte Pastetchen, und wer die Crepe de legumes bestellt, der hat Gemüsetaschen auf dem Teller. „Wir bieten schließlich auch vegetarisches und veganes Essen an“, sagt der Koch.
Ungewöhnlich ist die Kombination bei Caldo Verde, eine Kartoffel-Grünkohlsuppe. Gegrillte Dorade, Tintenfisch mit Paprika und Zwiebeln, Gambaspieß: Fischfans kommen genauso auf ihre Kosten wie Fleischesser. Steak an Butter mit Sahnesauce oder Schweinefleisch mit Venusmuscheln und Kartoffeln sind nur einige Beispiele der Karte. Wer die Francesinha essen möchte, muss vorbestellen. „Die spezielle Soße muss zwei Tage stehen“, informiert Vitor Teixeira.
Auch alle Desserts sind hausgemacht. Dazu gehören unter anderem Pastel de nata, Blätterteigtörtchen mit Eiercreme und Kekskuchen, die Bolo de bolacha. Im Sommer können die Gäste neben den urigen Innenräumen auch die überdachte Terrasse mit Blick ins Grüne genießen. Der Außengastronomie schließt sich nämlich ein Garten an. Dort sitzt es sich ruhig und geschützt, während die jüngsten Besucher den Garten samt Spielhaus und Rutsche für sich entdecken können.