Serie: Stadtgeschichte Tönisvorst Der Donkring gehört nach St. Tönis

St. Tönis/Kempen · Nach Martin Donk sind in Kempen zwei Straßen benannt: der Donkring und der Donkwall. Aber eigentlich gehören die Namen nach St. Tönis. Denn Donk, der im 16. Jahrhundert die Lehre der katholischen Kirche gegen Calvinisten und Mennoniten verteidigte, wurde im Gebiet der späteren Gemeinde St. Tönis geboren. Die Basis für seine Bildung hat er zwar auf der Lateinschule in Kempen gelegt, aber seine Wiege stand auf einem Bauernhof südlich der Stadt in der Region Unterweiden.

Martin Donk nach einem Originalgemälde im Bischöflichen Museum zu Haarlem.

Foto: Heimatbuch Kreis Viersen 1972/Kreisarchiv B 15244

10. November 1505: Auf dem Donkhof südlich der Bauernschaft Schmelendorf, der heute unter der Bezeichnung „Groß Donkhof“ der Familie Brammen gehört, nahe der Landstraße von St. Tönis nach Kempen, kommt Martin Donk zur Welt. Das Gebiet gehört damals zur Kleinen Honschaft des Amtes Kempen. Die Honschaft, aus der 1798 die Bürgermeisterei St. Tönis hervorgehen wird, ist einer der fünf Verwaltungsbezirke, aus denen das Land Kempen unter der Herrschaft des Kurfürsten von Köln besteht. Martin von Donks Geburt fällt in eine Zeit, die uns heute unendlich fern vorkommt. Der Glaube an einen persönlichen, verzeihenden oder strafenden Gott bestimmte das Leben.