Junge Frau aus St. Tönis schöpft nach ADHS-Diagnose neuen Mut „Ich habe lange gelogen und mich verstellt“

St. Tönis · Gewalt, Drogen, Depressionen und Panikattacken – Vanessa Angelou hat eine Menge hinter sich. Warum der 35-Jährigen aus St. Tönis gerade ihre ADHS-Diagnose geholfen hat, neuen Mut zu schöpfen.

Vanessa Angelou aus St. Tönis hat ihre Probleme bewältigt.Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Neuen Bekanntschaften erzählt Vanessa Angelou, dass sie aus schwierigen Verhältnissen stammt, und eigentlich ist das noch untertrieben. Die gebürtige Krefelderin lebt seit 2017 in St. Tönis und eröffnete dort vor zwei Jahren ein Studio für Permanent Make-up. Spezialisiert hat sie sich auf Rekonstruktionen. Etwa nach einer Krebserkrankung stellt sie Brustwarzen mittels 3D-Tattoo optisch wieder her. „Ich habe ein Helfersyndrom“, antwortet sie auf die Frage, wie sie dazu gekommen ist. Einst war sie es, die am dringendsten Hilfe brauchte. Angelous Eltern trennten sich, da war sie zwei Jahre alt. Trotzdem sagt sie: „Meine Kindheit war wunderschön.“ Die Mutter besaß einen Rewe-Markt, und die beiden Töchter hatten Pferde. Sie verbrachten fast jedes Wochenende auf Turnieren. Mit dem neuen Freund der Mutter änderte sich alles. Er war gewalttätig, sie verlor das Geschäft und weitere Immobilien, wurde alkoholkrank.