Stadtgeschichte Tönisvorst Bedeutende Schlachten in St. Tönis

Serie | St. Tönis · Ihre Weitläufigkeit machte die Heide südlich von St. Tönis zum idealen Kampfgebiet: Im Dreißigjährigen Krieg prallten 1642 bei der „Schlacht an der Kempener Landwehr“ kaiserlich-katholische und hessisch-französische Truppen aufeinander. 1758 überlisteten die Preußen dort überlegene Franzosen – die „Schlacht an der Hückelsmey“.

17. Januar 1642: Auf der Heide zwischen St. Tönis (links), Hüls (oben) und Krefeld (rechts) tobt eine Schlacht des Dreißigjährigen Krieges.

Foto: Kreisarchiv Viersen

Seit 1618 wird Deutschland von einem Krieg verheert; später wird man ihn den „Dreißigjährigen“ nennen, bei dem es nicht weniger als um die Vormachtstellung in Europa geht. Aber es ist kein Krieg im klassischen Sinne, mit zusammenhängenden Kampfhandlungen. Er besteht aus zeitlich und geographisch getrennten Feldzügen: Mal hier, mal dort operieren Armeen. Sie belagern einander, versuchen, sich gegenseitig in Umgehungsmärschen in die Flanke zu fallen. Sie bestehen aus Söldnern, die mal diesem, mal jenem Landesherrn dienen. Nicht aus Überzeugung, sondern, um Beute zu machen. Weil oft der Sold ausbleibt, drangsalieren und plündern sie die Zivilbevölkerung. Gelegentlich stoßen zwei feindliche Heere aufeinander, und es entwickelt sich eine Schlacht. Wie am 17. Januar 1642 auf der „Großen Heide“ südlich von St. Tönis. Hier wird eine kaiserlich-katholische Armee durch einen Überraschungsangriff von Hessen und Franzosen restlos vernichtet.