Stadtgeschichte Tönisvorst Das schwere Los der Müller in Tönisvorst

Tönisvorst · Statt „Apfelstadt“ könnte Tönisvorst ob seiner Historie auch „Mühlenstadt“ heißen. Das St. Töniser Wahrzeichen ist die Streuff-Mühle. Sie ist nach der niederländischen Familie benannt ist, die sie hundert Jahre lang führte. Die kurfürstliche Hofkammer trieb die Müller durch hohe Pachten an den Rand ihrer Existenz.

Zuletzt wurde das Mauerwerk der bekannten Streuff-Mühle in St. Tönis durch bürgerliches Engagement 2009 restauriert. Die Mühle ist ein Symbol für den Bürgersinn Tönisvorsts geworden.

Foto: Emily Senf

Ab dem 12. Jahrhundert kamen in Deutschland die ersten Windmühlen auf. Für St. Tönis nennt eine Urkunde die älteste Windmühle erst 1479. Das war eine Kasten- oder Bockwindmühle, bei der das hölzerne Mühlenhaus mit dem Windrad auf einem Unterbau, dem „Bock“, nach der Windrichtung drehbar ist. Wegen der besseren Windverhältnisse lag diese älteste St. Töniser Mühle auf einer Erhöhung, dem „Mühlenberg“, am Weg nach Vorst. Indes: Auch wenn sie erst 1479 überliefert ist, dürfte sie schon früher gebaut worden sein.