Willicher Stadtgeschichte Die gar nicht so goldenen Zwanziger in Willich

Serie | Willich · Nach Jahren der Hyperinflation und der Katastrophe von 1923 kommt die Wirtschaft in Fahrt, radikale politische Forderungen verlieren an Reiz. Das Leben scheint wieder lebenswert. Eine Welt im Tanzfieber – so sehen wir heute die „Goldenen Zwanziger“: Aber das ist nostalgische Verklärung.

Willichs Polizei marschiert 1930 an der Spitze des Schützenzuges, Ecke Martin-Rieffert-Straße/Osterather Straße. Am  „Gummi-Eck“ haben sie häufig arbeitslose, randalierende Jugendliche mit Knüppeln vertrieben.

Foto: Stadtarchiv Willich

. „Modern“ ist das Adjektiv dieser Jahre – modisch sind Damen-Topfhüte, Armbanduhr, Trenchcoat und Trainingsanzug. Literatur, Kunst und Vergnügungs-Kultur erreichen Höhepunkte. Schmissige Revuen und die Beine werfenden Tiller-Girls sorgen für Aufruhr, Arbeitertheater bringen Klassenkampf auf die Bühne. Diese Bilder steigen heute vor uns auf, wenn wir an die „Goldenen Zwanziger“ denken.