Dachdecker aus Tönisvorst klagt über zu viel Bürokratie Wie Bürokratie das Handwerk belastet

Tönisvorst · Nicht nur Landwirten und Ärzten wird es mit der Bürokratie langsam zu bunt: Auch das Handwerk sieht sich durch Formulare, Anträge und Dokumentationspflichten gefordert. Wie das konkret aussieht, schildert Dachdeckermeister Klaus van Geffen.

Dachdeckermeister Klaus van Geffen (l.) zeigt dem CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Plum, wie viele Formulare er regelmäßig ausfüllen muss.

Foto: Norbert Prümen

Dachdeckermeister Klaus van Geffen führt an der Hahnenweide in Vorst einen Familienbetrieb, den sein Großvater 1928 gründete. Van Geffen macht alles rund ums Dach: Ziegeldächer, Steildächer, Flachdächer, Gründächer, er verlegt Schiefer und Photovoltaik-Anlagen. Am liebsten ist er auf dem Dach. Nicht im Büro. Allerdings wird das immer schwieriger. „Es wäre schön, wenn ich meinen Beruf noch ausüben könnte“, sagt van Geffen, „aber ich verbringe immer mehr Zeit am Schreibtisch.“ Knapp 20 Mitarbeiter hat er aktuell, 15 davon sind draußen, also auf den Dächern der Region unterwegs – und fünf im Büro. Die braucht van Geffen auch, denn mit all den Formularen, Anträgen und Dokumentationspflichten, mit denen sich handwerkliche Betriebe heute konfrontiert sehen, ist das sonst nicht zu stemmen. Eine Kollegin im Büro sei beispielsweise nur mit der Beantragung von Sondernutzungsgenehmigungen beschäftigt, berichtet van Geffen. Die werden benötigt, wenn Kran, Container und Baustelleneinrichtung auf einem Bürgersteig aufgestellt werden müssen. Was van Geffen nicht verstehen kann: dass die Anträge nicht digital verschickt werden können, „das muss schriftlich und mit Skizze eingereicht werden.“