Eine Apothekerin aus Tönisvorst berichtet „Viele verstehen die Krankheit einfach nicht“

Jutta Breiing, Inhaberin der Bären-Apotheke in Tönisvorst, spricht über die Herausforderungen einer Apotheke in der Corona-Pandemie und über persönliche Schicksale, die sie bewegt haben.

Jutta Breiing ist Inhaberin der Bären-Apotheke in St. Tönis. 

Foto: Norbert Prümen

Dass wir in diesem Jahr ein Problem haben werden, habe ich relativ schnell geahnt. Ich habe dann als eine der Ersten Plexiglas-Wände in meiner Apotheke angebracht, obwohl mich damals viele Kunden gefragt haben, was das eigentlich soll. Doch schon im März hatte ich dann eine Kundin, die Paracetamol gegen Fieber und etwas gegen trockenen Husten haben wollte. Sonst habe sie aber keine Symptome, sagte sie. Ich habe sie dann gefragt, ob Corona ein Begriff sei, sie hat aber gleichgültig abgewunken. Ich bin mir heute ziemlich sicher, dass sie infiziert war. Eine Zeit lang blieb es noch ruhig aber dann kamen die ersten Zahlen über Infektionen auch in Tönisvorst. Wir haben hier in der Apotheke viele persönliche Schicksale hautnah miterlebt.