Serie zur Tönisvorster Stadtgeschichte Wie der Pastorswall in St. Tönis entstand

St. Tönis · Im 18. Jahrhundert kommt es in St. Tönis zu wichtigen Weichenstellungen. Der Abbruch der Dorfbefestigung erleichtert den Verkehr und den Fortschritt der Besiedlung; aufkommende Textilindustrie fördert den Wohlstand. Aber eine Reform der Schulbildung stößt bei der Bevölkerung auf heftigen Widerstand.

Mittlerweile ist der Pastorswall in eine Freizeitanlage mit Spiel- und Bolzplatz umgestaltet worden.

Foto: Marc Schütz

1726: Das Dorf St. Tönis zählt an die 750 bis 800 Einwohner in circa 140 Häusern. Das entnehmen wir einem Verzeichnis der Einwohner der Pfarrgemeinde St. Tönis, veröffentlicht von Paul Wietzorek im Heimatbuch des Kreises Viersen 1987/1988. Eine Quelle, die für das Dorf St. Tönis und seine ländliche Nachbarschaft eine breite Berufspalette zeigt. Da kommen nicht nur, wie in einer ländlichen Region zu erwarten, Schaf- und Gänsehirten vor. Da gibt es einen Wundarzt und Chirurgen; er heißt Caspar Welcher und ist 46 Jahre alt. Seine Frau Anna ist eine der wenigen Zugezogenen, sie stammt aus dem Herzogtum Jülich. Da gibt es beispielsweise den Kneipenwirt Peter Virling (40) oder den Kaufmann Petrus Bontzen (69).