Stadtgeschichte Wie die Stadt Willich ins Leben gerufen wurde

Serie | Willich · Die Siebziger zeichnen mit der kommunalen Neugliederung die Landkarte neu. Mit Wirkung vom 1. Januar 1970 entsteht aus den Alt-Gemeinden Willich, Schiefbahn, Neersen und Anrath die Stadt Willich. Dabei hätte alles ganz anders kommen können.

 26. Januar 1968: Die Gemeinderäte von Anrath und Neersen vereinbaren, eine neue Gemeinde mit dem Namen „Anrath-Neersen“ zu bilden. Ganz rechts: Willi Krebs, Anrather Bürgermeister 1946 bis 1969; links neben ihm Johannes Wirtz, Neersener Bürgermeister 1965 bis 1969.

26. Januar 1968: Die Gemeinderäte von Anrath und Neersen vereinbaren, eine neue Gemeinde mit dem Namen „Anrath-Neersen“ zu bilden. Ganz rechts: Willi Krebs, Anrather Bürgermeister 1946 bis 1969; links neben ihm Johannes Wirtz, Neersener Bürgermeister 1965 bis 1969.

Foto: Stadtarchiv

Am Anfang stand das Zechensterben an der Ruhr: In den 1960er Jahren brach der Absatz der deutschen Steinkohle ein. Erdöl gewann immer mehr an Bedeutung, Atomenergie und Erdgas drängten zusätzlich auf den Markt. Außerdem brachten immer größere Schiffe mehr billige Kohle aus dem Ausland nach Deutschland. Von den einst 173 deutschen Zechen im Jahr 1957 waren zehn Jahre später nur rund 70 übrig. Durch das Bundesland ging ein Ruck: NRW musste sich neu aufstellen – nicht nur in der Wirtschaft. Vor allem sollte das krasse Leistungsgefälle zwischen Stadt und Land hinsichtlich Bildung und Freizeit, Wirtschaft und Verkehr ausgeglichen werden. Konkret: Die gemeindlichen Verwaltungsräume – die Kommunen – waren neu zu gliedern. „Kommunale Neugliederung“ hieß das Zauberwort.