Willich: Sanierung von St. Katharina schafft Wir-Gefühl
Nach wie vor wird Geld für den Umbau von St.Katharina benötigt. Denn neue, kostspielige Aufgaben stehen an.
Willich. Die Sanierung von St.Katharina war ein großer Erfolg. Jeder Besucher, der den Zustand der Willicher Pfarrkirche von vor einem Jahr kennt, kann das bestätigen. Doch ist es der Gemeinde auch gelungen, den finanziellen Kraftakt zu bewältigen? Das Spendenbarometer auf der "Renovierungs-Homepage" scheint das Gegenteil auszusagen: 50.000 Euro sollten für die neue Rollstuhl-Rampe gesammelt werden, tatsächlich sind bislang nur etwa 11.000 Euro eingenommen worden. Droht eine Finanzierungslücke?
"Bezahlt wird, wir sind ja katholisch", sagt Paul Schrömbges vom Kirchenvorstand lächelnd. Und präzisiert: 50.000 Euro sollte die Rampe ursprünglich kosten. Durch eine einfachere Ausführung - etwa durch die geringere Verwendung von Basalt - wurden es nur 29.000 Euro. Die Kostenlücke von 18.000 Euro zu den eingegangenen Spenden müsse noch gedeckt werden. "Entweder durch Spenden oder aus Rücklagen, die allerdings für andere Zwecke vorgesehen sind."
Ob der Gesamt-Kostenrahmen von 65.0000Euro eingehalten werden konnte, steht noch nicht exakt fest. Innerhalb der Gewerke gab es erhebliche Verschiebungen, manches wurde preiswerter (Gerüstbau), anderes teurer (Beleuchtung; Sanierung Sakristei). Auch steht die Zuschuss-Abrechnung mit dem Bistum noch aus. Das hatte 180000Euro für "substanzerhaltene Maßnahmen" bewilligt - doch fallen tatsächlich alle Arbeiten darunter?
Möglicherweise kommen also neue Kosten auf die Pfarre zu. Ganz zu schweigen davon, dass ja weitere Bauarbeiten anstehen: Vor allem das denkmalgeschützte Pfarrhaus muss dringend saniert werden, denn Pfarrer Jürgen Lenzen wohnt nach wie vor in Krefeld. Rund 250.000 Euro sind dafür veranschlagt.
Paul Schrömbges ist optimis- tisch, dass die Gemeinde das alles durch Umschichten und Schieben geschafft bekommt. Neue Geldquellen seien aber durchaus willkommen.
Zudem betont er einen zweiten Aspekt: Sanierung und Spendenaufrufe hätten das Wir-Gefühl in der Pfarre enorm gestärkt. "Allmählich kommen die Leute zurück. Die Rampe war insbesondere für ältere Mitchristen das Signal, sich ihrer Kirche wieder zugänglich zu machen." Die vielen kleinen Einzelspenden zeigten, dass die Sanierung auch in dieser Hinsicht ein Erfolg war.