Willicher Stadtgeschichte Willich unter dem Hakenkreuz

Willich · Im Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt, von vielen Deutschen als Messias begrüßt. Das „Dritte Reich“ bricht an. Gegen Regimegegner gehen die Nazis rigoros vor, wie Bürgermeister aus Schiefbahn und Neersen erfahren müssen. Ein brauner Schleier legt sich über Willich und seine Gemeinden.

1. Mai 1933: Zum nationalsozialistischen „Tag der nationalen Arbeit“ marschiert die NS-Ortsgruppe mit den angeschlossenen Gliederungen über den heutigen Minoritenplatz.

Foto: Stadtarchiv Willich

. Wie konnte Hitler so mächtig werden, dass nur ein Weltkrieg ihn stürzen konnte? Warum fühlte sich das deutsche Volk mehrheitlich so wohl in seiner „Volksgemeinschaft“? Die Machtergreifung war kein Betriebsunfall. Zwar: Hitler hat bei freien Wahlen nie eine Mehrheit gewonnen. Und die Macht seiner Schlägertruppen, der SA und SS, kam an Polizei und Reichswehr nie heran. Doch es kam zu keinem Kräftemessen: Die legale Staatsgewalt war durch die Krisen der vergangenen Jahre wie gelähmt, ebenso die demokratischen Parteien mit ihrer zahlenmäßig überlegenen Anhängerschaft. Gegen die Dynamik, gegen das rücksichtslose Durchsetzungsvermögen der Nazis und ihre perfekte Organisation hatten sie keine Chance.