Am Mittwochmorgen wurde Mohammadreza Nozary aus Willich in seiner Wohnung verhaftet. Jetzt sitzt der 57-Jährige in Abschiebehaft. Der Iraner ist seit drei Jahren mit einer Deutschen verheiratet, hat einen festen Beruf, ist gut integriert. Trotzdem soll der evangelische Konvertit am Montagmorgen per Flugzeug nach Teheran abgeschoben werden. Dort droht ihm im besten Fall ein lebenslanges Ausreiseverbot, vermutlich zumindest eine Gefängnisstrafe oder sogar der Tod, wie seine Frau befürchtet. „Die Situation war surreal. Am Mittwochmorgen um sechs Uhr, wir haben noch geschlafen, hämmerte es plötzlich an der Tür. Ich weiß nicht, ob ich die Klingel überhört habe oder ob sie zuvor gar nicht geklingelt haben. Ich dachte, uns wird gleich die Tür eingetreten. Ich bin zur Wohnungstür gegangen und habe gefragt, wer da ist. Ich hörte nur: ‚Aufmachen! Polizei!‘. Ich habe dann gesagt, dass ich mir nur schnell etwas überziehe“, erzählt Sandra Nozary, geborene Porten. Was folgte, daran hat sie nur grobe Erinnerungen.
Ihm droht die Abschiebung in den Iran „Wenn er im Iran landet, bin ich Witwe“
Willich · Mohammadreza Nozary kam nach Deutschland, nachdem er als evangelischer Konvertit aus dem Iran geflohen war. Am Montag soll er nun in den Iran abgeschoben werden. Seine deutsche Frau Sandra fürchtet um sein Leben.
25.06.2022
, 06:00 Uhr