Konzert in der Tonhalle Die B-Note fällt leider ab

Düsseldorf · Anne-Sophie Mutter und das Pittsburgher Orchester unter Manfred Honeck spielen in der Tonhalle.

Die Geigerin Anne-Sophie ­­Mutter. Foto: ­ ­ Julia Wesely/Heinersdorff

Foto: Heinersdorff/Julia Wesely

Von ihnen geht ein Sog aus. Man hängt an den Lippen der Bläser und schmilzt bei den Streichern dahin. Ihre Melodien sind unsterblich. Manche der weltberühmten Sinfonien aber hat gar keine Melodie, die man sich merken kann, sondern sie hat charakteristische Motive – und sie hat einen einzigartigen Sound. Ein solches Werk ist Gustav Mahlers 5. Sinfonie. Das Adagietto, das durch Luchino Vis­contis Film „Tod in Venedig“ weltberühmt wurde, bleibt in allem in der Schwebe, die nun allerdings die Hauptsache ist: Alle Bläser schweigen, Streicher und Harfe schaukeln vor sich hin. Ansonsten hört man finstere Trauermärsche, zwangsoptimistische Ländler, brisanten Taumel. Dem Pittsburgh Symphony Orchestra kommt nun zum zweiten Mal in zwei Jahren die dankbare Aufgabe zu, die Tonhallensaison der Düsseldorfer Heinersdorff-Konzerte mit Mahler zu eröffnen; vor zwei Jahren spielten sie hier die Erste. Sollte eine Tradition daraus werden, hätte niemand etwas dagegen. Das Orchester schenkt uns amerikanische Brillanz, sein Chefdirigent Manfred Honeck unterfüttert sie mit europäischer, spezifisch österreichischer Tradition: Er war mal Bratschist bei den Wiener Philharmonikern, bevor er den Bogen gegen den Taktstock tauschte.