Während die meisten der rund 500 Zuschauer ihre Plätze eingenommen haben und sich der süßliche Rauchgeruch der Nebelmaschine zwischen den Ritzen der vorderen Reihen festbeißt, fragt ein Zuschauer seinen Nachbarn „War Clementine früher nicht mal Straßenmusiker?“ Zeit zu antworten bleibt nicht, betritt doch in diesem Moment der früher obdachlos in Paris lebende Songwriter mit seinem Bassisten die Bühne. Barfuß. Und dann bleibt einem beinahe das Herz stehen. Dieser eine knochige Basslauf direkt zu Beginn der Nummer „Residue“ bekommt das ohne Weiteres hin. Aber nicht aus seiner Eigendynamik heraus, sondern weil alle wissen, was auf ihn folgen wird. Nämlich Clementines Gesang: „Fire in my Nubian eyes / Is everything spiritual“. Seine Stimme geht durch Mark und Bein. Mächtig ist sie. Einfühlsam.
Konzert in der Tonhalle Benjamin Clementine öffnet die Einmachgläser
Düsseldorf · Gleich geschieht etwas Großes. Wie ein Schleier schwebt dieses Gefühl kurz vor Konzertbeginn des britischen Musikers Benjamin Sainte-Clementine durch das Rondell der Tonhalle. Dort gastierte der gebürtige Londoner beim New Fall Festival.
06.11.2023
, 06:00 Uhr