Betrugsprozess in Düsseldorf Falscher Arzt bekommt mildere Strafe

Düsseldorf · Der Angeklagte wollte Praxisräume und eine Wohnung anmieten – nun wurde er dafür zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Das Landgericht zeigte Milde.

Der 40-Jährige verbarg sein Gesicht hinter einem Regenschirm.

Foto: Marlen Keß

Ganz am Ende, als eigentlich schon alles entschieden ist, will der Richter es doch noch einmal ganz genau wissen und spricht den Angeklagten direkt an: „Was haben Sie sich dabei denn eigentlich gedacht?“ Das wisse er nicht, sagt der mit hängendem Kopf, er habe sich immer tiefer in seinem Lügenkonstrukt verstrickt und irgendwann nicht mehr herausgefunden. Wegen Betrugs in fünf Fällen, einmal in Tateinheit mit Missbrauch von Titeln, Urkundenfälschung in drei Fällen und veruntreuender Unterschlagung hatte das Amtsgericht Düsseldorf ihn im Dezember 2021 zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Dagegen waren sowohl Staatsanwaltschaft als auch der Angeklagte in Berufung gegangen, weswegen der Fall nun erneut vor dem Landgericht verhandelt wurde.